TENRVARDZUNIVERSIINZ

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LIBRARY

OF THE

MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. 0

Jeiscbe

SEP 18 1896

Deutsche

Entomologische Zeitschrift

(früher „Berliner Entomologische Zeitschrift“)

herausgegeben

von der

Deutschen Entomologischen Gesellschaft

(früher „Berliner Entomologischer Verein“) in Verbindung

mit Dr. G. Kraatz und verschiedenen gelehrten Gesellschaften.

Achtundzwanzigster Jahrgang. (1884.) Erstes und zweites Heft

ausgegeben Januar und November 1884

herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. “Mit 2 Kupfertafeln.

Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 15 Mark.

Redacteur: Dr. G. Kraatz.

aeg zu London. Berlin 1884. Paris. Edw. Janson, Nicolai’sche Verlags- Luc. Buquet,

28 Museum Street. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue St. Placide.

Für den Inhalt der in dieser Zeitschrift veröffentlichten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die Deutsche Entomologische Gesellschaft ist es in keiner Weise.

D. Red.

Inhalt des ersten und zweiten Heftes !) achtundzwanzigsten Jahrgangs der Deutschen Entomologischen Zeitschrift.

Belstuinde Inhalt, sun. tunen, 1—5 AullitemieiimnesAnelegenheiten . „0.0.0.0 00.00. 6

Abhandlungen. Die Prylloxera im Ahrthale und am Rhein... . . . . „.. 8 Revision der caucasischen Meleus- Arten von Edm. Reitter in

Mödling bei Wien . . . 9—15 Nigidius dentifer Albers, ein neuer nasse aus ea. al wongAllbiens: ,. . 16

Neuer Beitrag zur Kara GR chellande von B. Belsne

u. Edm. Reitter, unter Mitwirkung der Herren Dr. Eppels-

Menmanndal Sanobauler CHierzur Tat Pu. 11) 2.0.2217 100 Resultate einer coleopterologischen Sammel-Campagne während

der Monate Februar bis April 1883 auf den jonischen

Inseln. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien . . . '101—122 Antidarwinistische Skizzen von Johannes Schilde in Bautzen 123—155 Synonymische Bemerkungen von J. Weise und G. Kraatz . 156 Beitrag zur Chrysomeliden-Fauna von Amasia, en. von

deiWeise . - . 157—160 Einige neue Chryseindlideh und Eoteinelliden) bekehr, von Dem 161—-166 Ueber die bekannten Clavigeriden - Gattungen. Von Edm.

Reitter in Mödling bei Wien . . . 167— 168 Neue deutsche Staphylinen, beschrieben von De Eippelskeim 169—170 Ueber die Varietäten der Nebria Dahli Sturm. von Dr. L.v.Heyden iqil Akis Kobelti Heyden nov. spec. von Dems. . . 6 172 Ueber Eurytrachelus purpurascens v. Vollenh. var. eapih rd Bin.

Ghilianii Gestro. Von Senator G. Albers zu Hannover . 1753—175 Sitaris rufiventris nov. spec. von Dr. G. Kraatz . . .... 175

2) Heft. I. (S. 17— 240) ist im Januar, Heft II. (S. 1—16, 241 —440) ist im November 1884 ausgegeben.

1

4 Inhalt.

Philonthus addendus Sharp. und Polyphylla Ragusae von H. Fufs in Cleve . a

Beitrag zur nahe do: Käferfamilie ar Hlateriden! Von Th. Beling, Forstmeister zu Seesen am Harz. ee und Schlufs nebst Nachtrag) . e

Neue Käfer-Arten aus Osch (Turkestan) von Dr. EN v. Hescm und-Dr GKraatzr. 0% Aue

Neue Käfer-Arten von Margellan (Bhrkestan) von De 6. Kraatz

Neue Käfer-Arten aus Malatia im südlichen Kleinasien von Dems.

Ueber Tetrodontophora gigas Reuter. Von Dr. Ph. Bertkau in Bonn .

Einige Bemerkungen aber Histeriden von . S handle in Gall bei Brandenburg

Necrologe von Rolph, heche usa ES one. Ton Dr. G. Kraatz

Revision der europäischen ee es- Marien, Warn eben skin in Mödling bei Wien Aa 3 ©

Neue Coleopteren aus Syrien und Marocco. Yen De S.

Einige neue Coleopteren aus Süd-Europa. Von Dems.

Ueber die syrischen Arten der Gattung Anemia. Von Dems..

Ptatychorodes, nov. gen. Nitidulidarum. ‚Von Dems.

Inoplectus Beraneki nov. spec. Von Dems. :

Varietäten von Dytieus marginalis 2 und Geotrupes es a prussicus). Von G. Czwalina in Königsberg i.Pr.

Ueber Varietäten von Colon. Von Dems.

Dazu Anhang I. von J. Weise. und Anhang U. von Dr. @. Kraatz . ALL:

Ueber Eudectus rufulus n. sp. aus Japan. Von J. Weise

Malthodes lunifer n. sp. Beschrieben von G. Gzwalina in Königsberg i.Pr. .

Beitrag zur Coleopterenfauna der Insel eo ad antlenen Theile des Amurgebietes.. Von Dr. L. von Heyden

Ueber Zucanus parvulus Hope. Von Senator G. Albers in Hannover ad;

Ueber Zucanus Iaticollis Thunberg nd) einiges ‚Andere Von Dems. e

Bemerkungen über Biatwopen, von Fr. w. Kondan in ren berg i.M.

Coleopterologische Ahahauten einer iR eRraion, nach, dr eva d’Espana. Mitgetheilt von Dr. L. von Heyden, unter Mitwirkung von Dr. E. Eppelsheim. Bro r

Cyrtonus Ehlersi, Arcasi, Heydeni Fairmaire :

Beitrag zur Coleopteren-Fauna der Dardanellen. Von Dr. L. v. Heyden.

Seite

176

177— 216 217— 223 229— 230 231— 234 233 230—238 239 —240 241— 250 251—254 255 259 259— 260 261262 263 264 265—268 269 270 270—271 272 273—300 301—303 303 —804 305—354 399 861 361

362

Inhalt.

Coleopterologische Ausbeute des Baron H. v. Maltzan von der Insel Creta. Mitgetheilt von Dems.

Die Farben der Carabus- Arten und ihrer nächsten Verwandiem Von General A. v. Kraatz-Koschlau in Wiesbaden . Kritische und nicht kritische it über die Procerus-

Arten. Von Dems.. > 5

Ueber die specifische et der Pe Atlon‘ von 1. GeRraalz.

Gegenbemerkungen zu den ou Kin ln v. kn über die neueste Ausgabe des Catalogus Coleopterorum Europae. Von Dr. L. von Heyden. A

Weiteres über Herrn v. Harold’s Bemerkungen. Von J. Weise

Ueber Compsochilus cephalotes Er. und Verwandte von Dr. Eppels- heim in Grünstadt east Zorn IR

Zur Gattung Magdalis. Von G. Czwalina in Königsberg i. Pr.

Varietäten von Melolontha vulgaris und hippocastani. Von Dr. L. von Heyden. ALLEIN ELISE, SEREBIREISTE LERNT RN RL HEES

Käfer von Süd-Georgien. Von Clemens Müller in Dresden.

Abax Heizeri nov. spec. Von Dems.

Die Meligethes- Arten bei Berlin. Von J. aller za

Ueber Zpuraea aestiva L. Von Dems.

Kleine Mittheilungen. Von J. Weise, Major Se Prof E. Schreiber in Görz in Illyrien

Synonymische Bemerkungen. Von Dr. G. Kaatz,

Neuere Literatur:

Max Wahnschaffe C. F. Wiepken Carl Cor- nelius A. Stobieeki Közli Petriesko J. Faust Letzner (Bericht über die Thätigkeit der entomologischen Section der schlesischen Gesell- schaft für vaterländische Kultur. Von J. Weise. Erichson, Schaum, Kraatz etc. Erich Wals- mann. Von Dr. G. Kraatz. . rt

Die Redaction der Berliner a Zeitschrift Von Dr. G. Kraatz - ß

Zu den neuesten Eilälogeßemerkingen N Weist

Necrologe:

Schioedte, Perty, Fahraeus, Hampe, Pirazzoli, Foerster, Bilimek, Wahnschaffe, vom Bruck. Von Dr. G. Kraatz .

5 Seite 363—368 369—385 386—400 401—402 403—404 405—408 409—414 415 416 417 —420 420 421—422 422 423—425 426 427 —432 433 —434 435—436 437 —440

Allgemeine Angelegenheiten 1884.

In der Sitzung am 25. October wurde der bisherige Vereins- Vorstand einstimmig wiedergewählt. Die Vereins- Abende waren das ganze Jahr hindurch ziemlich gleichmälsig, besucht, bisweilen von auswärtigen Mitgliedern, ohne dafs auf sogenannte wissen- schaftliche Vorträge ein besonderer Werth gelegt wurde.

Dem zweiten Hefte Tafeln beizufügen lag keine besondere Veranlassung vor, doch soll denselben im nächsten Hefte erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Der Inhalt der Zeitschrift wird nach wie vor vorzugsweise den Käfern gewidmet sein, indessen werden einzelne Arbeiten über Hymenopteren und Dipteren nicht prineipiell ausgeschlossen.

In der Sitzung am 25. August wurde Herr Edm. Reitter in Mödling bei Wien vom Vorsitzenden zum Ehrenmitgliede vorge- schlagen und freudig als solches aufgenommen.

Reitter’s langjährige unermüdliche Thätigkeit auf entomolo- gischem Gebiete ist wohl jedem Einzelnen bekannt; er gehört zu den fleifsigsten und scharfsichtigsten Entomologen der Gegenwart, dessen Eifer.um so mehr anzuerkennen ist, je geringer die Zahl tüchtiger beschreibender Entomologen von Jahr zu Jahr wird.

Für unsere Bibliothek ging eine Anzahl von Separatis ein, für welche den Einsendern hier der beste Dank gesagt wird.

Von dem Schüler und Nachfolger Le Conte’s, dem Herrn Dr. H. Horn in Philadelphia, erhielt die Gesellschaft durch die Smithsonian Institution ein Ex. der von ihm in Gemeinschaft mit Dr. Le Conte bearbeiteten Classification of the Coleoptera of North- Amerika, von dem nur eine Anzahl von Exemplaren zur Vertheilung an entomologische Gesellschaften gedruckt worden ist '!).

Der Verein hat durch den Tod verloren:

Herrn Emil vom Bruck in Crefeld. (S. p. 440.) - Major a.D. Pirazzoli in Imola. (S. p. 438.) - Max Wahnschaffe, Lieut. a. D. in Weferlingen. (S. p. 439.)

Seit dem Februar dieses Jahres sind dem Vereine beigetreten: Herr E. Allard in Paris, Rue Paradis Poissoniere 2.

- Prof. A. Costa, Director des zoologischen Museums in Neapel. - Karl Fügner in Witten an der Ruhr.

- Richard Helms in Greymouth auf Neu-Seeland.

- J.R.H. Neevort van de Poll in Amsterdam.

- W. Kolbe, Mittelschullehrer in Liegnitz.

- Birthler, Kön. Gerichtsrath in Temesvar.

1) Dieses Werk ging via Leipzig am 30. Mai in Berlin an den Berliner entomol. Verein für die deutsche ent. Gesellschaft ein; aber das Paquet wurde überhaupt erst am 4. August geöffnet und das Buch ist nach wiederholten vergeblichken Gängen endlich am 21. November in meine Hände gelangt. Dr. G. Kraatz.

m

[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1834. Heft I.)

Die Phylloxera im Ahrthale und am Rhein.

Herr Dr. L. von Heyden !) ist seit Anfang Juli d. J. unaus- gesetzt wieder als Aufsichtskommissar und staatlicher Sachver- ständiger, in Gemeinschaft mit dem Königl. Garteninspektor Ritter zu Engers, mit der Leitung der Untersuchungen zur Auffindung und Vernichtung der Reblausinfektionen (Phyllorera vastatric) im Ahrthale und am Rhein thätig.

Nachdem im Jahre 1831 die grolse Infektion an der Lands- krone im unteren Ahrthale im Regierungsbezirk Coblenz entdeckt und demnächst nach Verbrennung der oberirdischen Rebentheile, dann durch Aushauen der unterirdischen Theile, Einfüllung von Schwefelkohlenstoff in metertiefe und meterweit von einander ent- fernte Löcher, dann Ueberbrausen des ganzen Terrains mit Petro- leum und schliefslich Umroden der ganzen Infektionsstelle auf Metertiefe im Frühjahr und darauf folgender nochmaliger Des- infektion, vernichtet worden war, wurden im Jahre 1883 auf be- nachbarten Weingeländen 7, und im Jahre 1884 14 grölsere oder kleinere Infektionen gefunden, die zumeist alle durch mechanische Verschleppung des Wurzelthieres (Handwerkszeug, Schuhwerk) durch die Winzer, vor Entdeckung der Herde, zum kleineren Theile wohl auch durch die geflügelte Form entstanden sein mögen. Die Gröfse des Hauptherdes No. 1 beträgt 60,000 Qu.-Meter, der im Jahre 1883 gefundenen Herde No. 2—8 = 2776 Qu.-Meter und der im Jahre 1884 gefundenen Herde No. 9—22 = 13,702 Qu.-Meter, zusammen 73,702 Qu.-Meter, immer die sogenannten Sicherheits- gürtel, die mit zur Vernichtung kamen, miteinbegriffen. Ueber die Entstehungsweise dieser Infektionen im unteren Ahrthale war man sich bislang noch nicht klar geworden, bis am 25. Sept. 1884 bei Linz auf der rechten Rheinseite, gegenüber der Mündung des Ahr- flusses eine Infektionsstelle durch den Sachverständigen der Rhein- provinz, Königl. Garteninspektor Ritter, constatirt wurde. Die weiteren alsbald gründlich vorgenommenen Untersuchungen er- gaben, dafs der ganze Berg, auf dem die Ruine Ockenfels steht, total verseucht ist und auch auf den benachbarten Weinbergen der Gemarkungen Ockenfels, Linzerhausen und zum Theil Linz wurden

1) Ihm wurde im Juni d. J. durch S. M. den Kaiser der Charakter als Major zur Disposition verliehen.

8 G. Kraatz: die Phyllozera im Ahrthale und am Rhein.

zahlreiche Herde bis jetzt aufgefunden. Wie weit die Infektion rheinauf- und abwärts sich schon ausgedehnt hat, müssen die nächst- jährigen Untersuchungen feststellen. Das ganze bis jetzt als ver- seucht anzusehende und demgemäls zu vernichtende Gebiet in der Linzer Umgegend beträgt ca. 150,000 Qu.-Meter.

Fragen wir hier nach der Art der Entstehung dieser grolsen Infektion, so gewinnt es immer mehr an Wahrscheinlichkeit, dafs die Gemarkungen hier infieirt wurden durch direkte Importation amerikanischer Reben, welche der verstorbene Besitzer der Ruine und der Hauptweinberge bei Ockenfels, der frühere preufsische Gesandte Freiherr v. Gerold in Washington, im Jahre 1861 direkt aus Amerika bezog und hier einpflanzte; zum Theil sind diese Reben, widerstandsfähigere Sorten, noch, aber inficirt, erhalten. Von hier aus wurden auch, aller Wahrscheinlichkeit nach, die In- fektionen nach dem Ahrthale verbracht; und in der That beziehen auch die dortigen Winzer viel Setzholz aus der Linzer Gegend !).

Dr. G. Kraatz.

1) Da Major Dr. von Heyden auch in den folgenden Jahren in der zweiten Jahreshälfte dort beschäftigt sein wird, so bittet er seine entomologischen Correspondenten, Sendungen an ihn wo- möglich in den Monaten Januar, Februar, Mai und Juni nach Bockenheim bei Frankfurt a. M. zu senden.

[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIII. 1884. Heft I.]

Revision der caucasischen Meleus- Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien.

Angeregt durch die interessante Arbeit von Joh. Faust über die caucasischen Meleus (Stettiner Ent. Zeitschr. 1884, pg. 217— 224) habe ich es versucht, mein nicht unbedeuteudes Material dieser Gattung aus dem Caucasus zu bestimmen und fand, dafs selbst die bedeutende Vermehrung der Arten durch Faust nicht ausgereicht hat, meine caucasischen Thiere unterzubringen. Trotz der klaren Ausführungen, welche uns Faust über die caucasischen Meleus brachte, hat sich aber nach einer Besichtigung meiner Bestimmungen durch Faust ergeben, dafs ein Theil der sich sehr ähnlichen, von mir auf bekannte Arten bezogenen Thiere neuen Arten angehörte. Aufserdem befand sich unter meinem Materiale eine ganze Gruppe von Arten, welche durch ihren Habitus, ihre Sculptur und Be- schuppung an unsere deutschen Arten sehr erinnert, welche in der Arbeit von Faust nur durch eine Art vertreten erscheint und die von der Mehrzahl der caucasischen Arten in hohem Grade abweicht.

Nachdem Hr. Faust so liebenswürdig war, mir ohne besondere Aufforderung jene Arten zur Ansicht zu senden, welche unter meinem Materiale nicht vertreten waren, so bin ich nicht nur im Stande, die mir vorliegenden neuen zu beschreiben, sondern auch die Tabelle der caucasischen Meleus- Arten vervollständigen zu können.

Schon Faust hat die Veränderlichkeit der Arten in Gröfse, Thoraxform und Sculptur hervorgehoben; allein selbst die Seulptur der ersten zwei Bauchsegmente, welche demselben geringeren Modi- ficationen unterworfen schien und worauf er zwei Arten-Gruppen gründete, scheint mir nicht geeignet, fernerhin verwendet werden zu sollen, da ich auch hier bedeutende Variabilität entdeckte, wodurch man leicht eine einzige Art in zwei abzutrennen geneigt wäre, was z. B. durch Faust bei difficilis und Schneider: thatsächlich geschah und weil dadurch sehr nahe stehende Arten durch fremde Elemente getrennt gehalten werden.

Meine erste Gruppe, umfassend den gröfsten Theil der cauca- sischen. Meleus- Arten, sollte an die Spitze der Gattung gestellt werden, weil sie habituell den vorhergehenden Gattungen Liparus,

10 Edm. Reitter: Revision

Trysibius und Anisorrhynchus in hohem Grade ähnlich ist, dann hätten alle europäischen Arten zu folgen, welche einestheils durch ihre gedrungene breite Gestalt an die früheren anlehnen, anderer- seits aber durch ihre Sculptur und Beschuppung innig an die zweite Gruppe der caucasischen Arten anschliefsen, welch letztere am Schlusse ihren Platz zu finden hätte und die durch ihre schlanken Formen mit ähnlicher Sculptur gewissermalsen den Uebergang zu der Gattung Plinthus bildet.

In Bezug der Deutung der älteren Arten habe ich mich, mit Ausnahme einer Art: M. caucasicus, ganz an Faust’s Arbeit gehalten, ohne auf deren Richtigkeit selbständige Untersuchungen angestellt zu haben.

Faust beschrieb im Ganzen 9 Arten, hiervon sind 2 als var. abzuziehen, es bleiben mithin 7; zu diesen 7 treten 8 neue hinzu.

Uebersicht der bekannten caucasischen Meleus-Arten.

I. Gruppe.

Flügeldecken mehr oder weniger gerundet, der fünfte Zwischen- raum bildet vor der Spitze keine Beule. Plumpe, gerundete, meist sich sehr ähnliche, ziemlich gleich grofse Arten vom Habitus der Anisorrhynchus, wie sie allein dem Caucasus eigenthümlich sind.

A. Flügeldecken gleichmälsig, sehr fein runzelig und wenig- stens die Spatien an der Naht ohne erhabene Höckerchen. a. Flügeldecken oft gröfstentheils oder ganz nackt. Halsschild gewöhnlich ohne erhabenen Mittelkiel, nur an den Seiten diehter grubenartig punktirt, in der Mitte eben und nur mit der gewöhnlichen, sehr feinen Grundpunktirung oder nur mit einzelnen zerstreuten grölseren Punkten auf der Scheibe. 1. Oberseite gröfstentheils oder ganz nackt, Schuppen ge- wöhnlich nur an den Seiten und gegen die Spitze der Flügeldecken sichtbar, Schuppen sehr klein, länger als breit. Rüssel ohne deutlichen, scharfen Mittelkiel, punktirt, die Punkte nicht grubenförmig.

Schenkel mit kleinem, aber deutlichem Zähnchen. Im Uebrigen dem M. Schneideri sehr ähnlich, der Rüssel ist dicker und länger; Schuppen klein, haarförmig.

caucasicus Desbr. Schenkel nicht gezähnt.

Rüssel dick; Schuppen auf den Flügeldecken stab- oder haarförmig, nicht abgeplattet, mehr als dreimal so lang als breit. (Hierher gehört: M. difficikis

der caucasischen Meleus - Arten. 11

Faust, der sich durch reelle specifische Unterschiede

nicht scheiden läfst. Die Punktirung der ersten

Bauchringe ist veränderlich) . . Schneideri Tourn. Rüssel schlank, Schuppen auf den Flügeldecken

äulserst klein, oval, abgeplattet, höchstens doppelt

so lang als breit (M. caucasicus Faust) grusinus n. sp.

2. Oberseite ziemlich dicht weilsgelb, dicht fleckig beschuppt, die Schuppen von normaler Gröfse, gröfser als bei den vorigen, rundlich, kaum länger als breit, in den Streifen dicht makelartig zusammengedrängt. Rüssel mit er- habenem Mittelkiel und daneben mit groben, gruben- artigen, drei- bis vierreihig gestellten Puukten ziemlich dicht besetzt . . . . . trroratus n.Sp.

b. Flügeldecken dicht ei Oder gelblichweils beschuppt und mit abwechselnd nackten Längsspatien, daher weils-längs- streifig; Halsschild gewöhnlich mit schmalem, erhabenen Mittelkiel.

1. Thorax nur an den Seiten grubenartig dicht punktirt, die Scheibe aufser den gewöhnlichen feinen Pünktehen nur mit einzelnen grölseren Punkten besetzt, ohne deutlichen Mittelkiel.

Die Deckenbeschuppung unterdrückt auf der hinteren Hälfte die nackten erhabenen Spatien. Schuppen klein, weils, länuglich, doppelt so lang als breit, Rüssel mälsig dünn . . 2... Faldermanni Faust.

2. Thorax dicht uber Dumkeikt mit glattem deutlichen Mittelkiel. Flügeldecken weils beschuppt, mit 5 erhabenen nackten Spatien; die letzteren mit Spuren von obsoleten Tuberkeln. Schuppen rundlich.

Rüssel dünn, Schuppen gröfser als bei dem folgenden, rundlich, kaum länger als breit, erstes und zweites Bauchsegment spärlicher unregelmäfsig punktirt.

silphoides Herbst.

Rüssel diek, Schuppen sehr klein, kurz kegelförmig, etwas länger als breit; erstes und zweites Bauch- segment ungleich grob, reibeisenartig, ziemlich dicht punktirtoe I... . ... viltatus n. sp.

B. Sutur und die dbwechkelänkn Zuniechansktung der Flügel- decken mit sehr deutlich erhabenen, warzenartigen oder körnehenförmigen Tuberkeln oder Höckerchen besetzt. Oberseite mit dichten, kleinen, haarförmigen, lehmgelben

12

Edm. Reitter: Revision

Schuppen bedeckt und auf den Flügeldecken ungleich- mälsig schmutzig gelb gefleckt. Halsschild stets mit er- habenem Mittelkiel.

1. Sutur und die abwechselnden Zwischenräume der Flügel- decken mit länglichen, erhabenen, jedoch oben abgeschliffe- nen Tuberkeln besetzt.

Halsschild dicht und sehr fein punktirt, dazwischen mit

einzelnen grubenartigen Punkten, welche an den Seiten dichter stehen; Tuberkeln der Flügeldecken klein, rundlich, sehr wenig erhaben, viel weniger deutlich als bei der nächsten Art, Schuppen schmutzig weils- Sraut. WR) 0.2... Faust n. sp.

Halsschild eubenaktig gedrängt, Bunselig nut die

Zwischenräume der Punkte als erhabene unregelmälsige Körner erscheinend, Tuberkeln der Flügeldecken läng- lich, stark erbaben, Schuppen lehmgelb. (Hierher M.incertus Faust. Die Unterschiede, welche der Autor zwischen dieser Art und dolosus anführt, habe ich nicht bestätigt gefunden.) . . . 20.20. dolosus Faust.

2. Sutur und die abwechselnden Dieiskhenraänre auf den Flügel- decken fein und scharf gekörnt, die Körnchen schräg nach hinten stehend, bei schiefer Ansicht deutlich spitzig. Im Uebrigen dem M. dolosus ähnlich und ähnlich sculptirt, die Schuppen sind etwas heller gelb und weniger länglich

fallaz Falderm. II. Gruppe.

Flügeldecken an den Seiten ziemlich gleich breit, weniger ge-

rundet,

der fünfte Zwischenraum etwas erhabener als die andern,

vor der Spitze plötzlich verkürzt und eine erhabene Beule bildend. Schlanke Arten mit gelben Schuppenflecken, welche zwischen un- seren deutschen Meleus und den Plinthus-Arten in der Mitte stehen.

A. Zwischenräume der feinen Punktstreifen auf den Flügel- decken, namentlich der dritte und fünfte mit feinen er- habenen Körnchen besetzt; Halsschild gleichmäfsig schwach gewölbt, mit hohem Mittelkiel. Flügeldecken ohne deut- liche Querbinde vor der Spitze. Schenkel einfach, gekeult; Schuppen dicht, klein, rundlich. Schenkel vor der Spitze gewöhnlich mit einem Schuppenringe.

1. Halsschild von der Mitte zur Basis gerade, nach vorn verengt, Rüssel mit deutlichem Mittelkiel, Flügeldecken doppelt so lang als zusammen breit . . . Chaudoiri Faust.

der caucasıischen Meleus - Arten. 13

2. Halsschild an den Seiten gerundet, Rüssel mit erloschenem Mittelkiel, Flügeldecken nur l4mal so lang als zusammen breit anisssuwe . 20... granulosus n. Sp.

B. Zwischenräume der alte erobien Bunktreihen auf der Dorsal- fläche der Flügeldecken ohne erhabene Körner. Halsschild mit feinem hocherhabenen Mittelkiel und die Scheibe da- neben beiderseits niedergedrückt. Flügeldecken mit mehr oder minder deutlichen Schuppenflecken und gewöhnlich einer Querbinde vor der Spitze:

a. Schenkel ohne Zähnchen, gekeult.

Rüssel dünn; dritter Zwischenraum der Flügeldecken kaum erhaben, Seitenrand der letzteren (7. Zwischen- raum) mit kleinen Höckerchen . . . swaneticus n. sp.

b. Schenkel mit sehr kleinem, dreieckigem Zähnchen; dritter Zwischenraum auf den Flügeldecken etwas erhabener als die umgebenden, der 7. (Seitenrandkante) mit kleiner Körnchenreihe.

Rüssel dick; Schuppen auf den Flügeldecken sehr klein, länglich oval. Kleinere Art . . . . mingrelicus n. sp.

Rüssel schlank; Schuppen auf den Flügeldecken robust, kurz, rundlich. Grölsere Art . . . depressicollis n. sp.

Diagnosen der neuen Arten.

Meleus grusinus n.sp. M. Schneiderit valde similis sed parum angustior, rostro tenuiore squamulis parvulis, depressis, singulis latı- tudine vix duplo longioribus, haud piliformibus, distinguendus. Long. rostro exel. 11, lat. 5.2 mill.

Grusien; in Col. v. Heyden.

Meleus irroratus n.sp. Ovalis, convexus, niger, antennis tarsisque obscure rufo-piceis, supra minus dense, elytris maculatim griseo-squamosis, fronte convera, foveola insculpta, rostro sat crasso, dense subseriatim grosse punctato, medio carinato, prothorace sub- tilissime punctulato, lateribus indeterminate dense, dorso parcissime foveolatim punctato, medio obsoletissime carinato, sublaevi; elytris striato-punctatis, interstitüis subtilissime rugulosis, alternis vie magis elevatis, obsolete seriatim setulosis, squamulis griseis fere rotundatis in striis dense fere maculatim dispositis, pedibus robustis. Long. rostro exel. 10— 13, lat. 5 mill.

Leder sammelte diese Art zahlreich in Tbatani im Jahre 1879. Ich habe sie anfänglich mit M. Schneideri vermengt und zum Theil unter diesem Namen an meine Correspondenten versendet.

14 Edm. Reitier: Revision

Meleus vittatus n. sp. M. silphoidi Hrbst. simillimus, sed rostro crassiore, carina prothoracıs magis elevata, squamulis albidis minoribus, subconicis, latitudine longioribus; segmentis 2 primis inaequaliter fortitergue aciculatim punctatis. Long. rostro exc. 13, lat. 6 mill.

Von Leder am Kasbek und in Chefsurien gesammelt. Ich habe ihn bisher ebenfalls als M. Schneideri versendet. Ich hielt diese sehr verschiedene Art für rein erhaltene Stücke der letzteren,

M. vittatus Motsch. i.1. scheint hierher zu gehören.

Meleus Fausti n. sp. M. doloso Faust. propinquus, rostro crasso breviore, minus grosse punctato, viz carinato, prothorace subtiliter dense-, lateribus grosse-punctato, carına media latiore, minus elevata, elytris magis convezis, tuberculis interstitiarum rotundatis, valde deplanatis, subobsoletis, squamulis valde minoribus griseis, longioribus, segmentis abdominalibus 2 primis dense punctatis. Long. rostro exc. 10— 12, lat. 5.2 mill.

Im Hochgebirgslande Swanetien, südlich vom Elbrus, von Leder im Jahre 1833 gesammelt. Ich habe mir erlaubt, diese Art Hrn. Johannes Faust zu dediziren, als geringes Zeichen meines Dankes, den ich demselben für die Ueberlassung seiner Meleus-Typen, sowie für die gütige Bestimmung meines Meleus-Materials schulde.

Meleus granulosus n. sp. M. Chaudoirii similis, sed minor et valde brevior, rostro angustiore, parum breviore, apice irregu- lariter tricarinato, prothorace rotundato, valde foveolatim punctato, punctis valde approzimatis, totis confluentibus, interstitüis punctorum angustis, inaequaliter tuberculiformibus, elytris parallelis, conjunctis latitudine viz sesqui longioribus, subtiliter punctato-striatis, sutura interstitüisque alternis elevatioribus fortiter subseriatim granulatıs, pedibus clavatis, haud dentalis. Long. rostr. exel. 7, lat. 3.5 mill.

Aus Swanetien, südlich vom Elbrus, mindestens 5000 Fuls über dem Meere.

Die Börstehen und Schuppen sind schmutzig lehmgelb, etwas fleckig gestellt; auf dem Apicalhöcker des fünften Zwischenraumes und jederseits auf der Spitze befindet sich ein kleiner runder hellerer Schuppenflecken; eine Querbinde findet sich bei dieser Art kaum angedeutet.

Meleus swameticus n. sp. Oblongus, nigro-piceus, sub- alutaceus, supra undigue dense maculatim luteo et fusco squamosus, antennis tarsisque ferrugineis, fronte convexa, foveola insculpta, rostro subcylindrico, levissime arcuato, apice subtricarinato, antennis gracilibus, prothorace lateribus rotundato, longitudine vix latiore,

der caucasischen Meleus- Arten. 15

dense profunde dorso depresso et minus profunde foveolatim punctato, medio angustissime carinato; elytris conjunctis latitudine duplo lon- gioribus, dorso deplanato, foveolatim-, apicem versus magis subtiliter striato-punctatis, interstitiis quatuor primis haud tuberculatis, sub- planis, sutura, interstitio tertio anlice vir, quinto, distincte elevatis, septimo seriatim tuberculato, squamulis fulvis longe pone medium fasciam transversam formantibus, femoribus clavatis, haud dentatis, abdomine segmentis 2 primis vir dense et fortiter punctatis. Long. rostr. excel. 6.5, lat. 3 mill.

Bei Letschgum, in den Grenzgebirgen zwischen Mingrelien und Swanetien, von Leder entdeckt.

Meleus mingrelicus n.sp. M. swanetico similis, sed totus fusco-ferrugineus, rostro antennisque crassioribus, elytris oblongo- ovatis, sutura interstitüisque alternis parum elevatis, interstitio septimo (lateribus) subtiliter seriatim granulato, fascia transversa squamulosa pone medium nulla, pedibus robustioribus, femoribus subtilissime dentatis. Long. rostr. exel. 8, lat. 3.8 mill.

Letschgum, im Grenzgebirge zwischen Mingrelien und Swanetien, südlich vom Elbrus. Diese Art kommt vor allen anderen unseren deutschen Arten nahe; Form, Färbung und selbst die Sculptur und Beschuppung ist eine ganz ähnliche, doch ist die caucasische Art noch immer gestreckter und schmäler als eine unserer Arten.

Meleus depressicollis n.sp. Elongatus, fuscus, subalutaceus, supra undigue dense maculatim fulvo et fusco squamosus, antennis pedibusque obscure ferrugineis, fronte convexa, foveola insculpta, rostro sat tenui, cylindrico, levissime arcuato, subtihiter fere tricari- nato, antennis gracılibus, prothorace rotundato, suborbiculato, dorso depresso, lateribus dense foveolatim, medio parce punctato, angustis- sime carinato, elytris oblongis, subparallelis, conjunctim latitudine duplo longioribus, haud convezxis, foveolatim, apicem versus magis subtiliter striato - punctatis, sutura vir, interstitüs altermis paulo magis elevatis, interstitis dorsalibus haud granulatis, subplanıs, abdomine segmentis 2 primis fortiter minus dense punctatis, femoribus clavatis, subtiliter dentatis. Long. rostr. exel. 9, lat. 4 mill.

In Swanetien, südlich vom Elbrus, von Leder entdeckt. Die rundlichen gelben Schuppen bilden zahlreiche gelbe Flecken, welche dicht hinter der Mitte annähernd eine Querbinde formiren, mithin nicht zwischen den Apicalhöckern des fünften Zwischenraumes, wie bei vielen anderen Arten, gelegen ist.

Tr

[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1884. Heft I.]

Nigidius dentifer Albers, ein neuer Lucanide aus CUentral- Afrika.

Nigerrimus, nitidus ; capitis angulis anticis dentiformibus, utrin- que, lateribus minus late profundeque, emarginatis; cantris oculari- bus rectis, parallelis, postice rotundatis; mandibularum cornu erecto brevi, apice dilatato, truncato-emarginato, bicuspi; prothorace angulis anticis integris, antice subtrituberculato. Long. 14 mill.

Der Käfer gehört wegen der nicht ausgebuchteten Vorderwinkel des Vorderrückens in die Gruppe des N. bubalus Sweder., dem er wohl auch sonst am nächsten verwandt ist; doch ist er durch die Kopf- und Mandibeln-Bildung sehr verschieden. Ersterer ist nämlich am Vorderrande über dem kleinen zweiknotigen Lippenfortsatze in eine kleine abgestutzte Spitze, die umsomehr in die Augen fällt, weil sie unpunktirt bleibt, ausgezogen, daneben jederseits schwach ausgebuchtet, dann nach den Vorderecken zu noch einmal kurz und tief, und seitlich dahinter, ebenfalls jedoch etwas schwächer und weniger tief, ausgebuchtet, wodurch es veranlafst wird, dafs der Vorderwinkel selbst als ein dreieckiger spitzer Zahn schräg nach vorn vorspringt. Die Augenkiele sind geradlinig, nach hinten und den Seiten durchaus nicht vorgezogen und hinten abgerundet. Das Horn auf der Oberseite der Mandibeln, von denen die rechte an der Innenseite nur ein, die linke aber zwei spitze Zähnchen trägt, ist nur kurz, nach der Spitze in der Richtung der Mandibeln verbreitert und hier abgestutzt und ausgebuchtet, so dals die beiden Ecken scharfe Spitzen bilden. Der Vorderrücken ist ähnlich wie bei bubalus neben der Spitze am Vorderrande mit zwei bogigen Vertiefungen, deren Seitenecken ebenfalls als schwache Höcker vortreten, versehen, übrigens an den Seiten und in der mittleren Längsvertiefung stark grubig-punktirt, während die Punkte von den Seiten nach der Mitte zu immer schwächer werden, ohne sich jedoch ganz zu verlieren. Die Vorderwinkel sind nicht aus- gebuchtet. Die kielförmigen Zwischenräume zwischen den kerb- punktigen Furchen der Flügeldecken sind auf dem Rücken glatt, und nur hin und wieder wird ein schwaches Pünktchen undeutlich wahrgenommen. Die Mittelschienen sind auf der Aufsenkante mit drei, die Hinterschienen mit zwei Dörnchen bewehrt.

G. Albers.

[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1884. Heft I.]

Neuer Beitrag zur Käferfauna Griechenlands.

Von E. Brenske und E. Reitter, unter Mitwirkung der Herren Dr. Eppelsheim und L. Ganglbauer. (Hierzu Tafel I und II.)

I. Allgemeine Bemerkungen.

Zu dem Beitrag zur Käferfauna Griechenlands, welcher in nachfolgendem Aufsatze durch Beschreibung zahlreicher Arten dieses Landes gegeben wird, hat das Material geliefert:

1. Die coleopterologische Gesammtausbeute des Hrn. E. Brenske, welche dieser auf einer fast neunmonatlichen Sammelreise, vorzüglich auf Morea, zusammentrug und die mir zur Be- arbeitung vollständig überlassen war.

2. Von. Hrn. Dr. Th. Krüper in Griechenland gesammelte Coleopteren, die von demselben noch nicht gekannt, mir zur wissenschaftlichen Verwerthung schon vor der Abreise des Hrn. Brenske nach Morea bei seiner Anwesenheit in Mödling überlassen wurden.

3. Einige griechische Novitäten meiner Sammlung, welche meist vor Jahren von Hrn. Dr. Krüper gesammelt, in meinen Besitz übergingen.

4. Einige von Hrn. Jos. Emge in Athen an Hrn. E. Brenske freundlichst abgetretenen Arten.

Ueber die Reise des Hrn. E. Brenske nach Morea wird nach- folgend (II.) ausführlicher Bericht erstattet, der um so willkommener sein mag, als dieses Land von deutschen Entomologen noch nicht besucht wurde.

Die Determination der Staphylinidae hat zum grölsten Theile Hr. Dr. Eppelsheim, der Lamellicornen Hr. E. Brenske, der Oeram- byeiden Hr. L. Ganglbauer übernommen; alle anderen Familien wurden von mir besorgt. Sämmtliche genannte Autoren haben auch an den Neubeschreibungen theilgenommen und erscheinen die betreffenden Arten unter ihrer Autorschaft angeführt. ® Auflser den neuen Arten habe ich in dem speciellen Theile nur solche angeführt, die entweder für die griechische Fauna neu

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18 E. Brenske und E. Reitter: neuer Beitrag

sind ohne dafs gerade eine vollständige Anführung solcher uns vorgelegenen Arten in unserem Plane gelegen wäre oder in anderer Beziehung interessant oder wichtig erschienen.

Die von Hrn. E. Brenske auf Corfu gesammelten Arten werden in einem besonderen Artikel über Coleopteren der jonischen Inseln von mir bearbeitet werden. E. Reitter.

I. Reisebeschreibung.

Es hatte schon lange Zeit in meiner Absicht gelegen, eine grölsere entomologische Studien- und Sammelreise zu unternehmen, doch hatten sich bisher stets andere Verhältnisse hindernd in den Weg gestellt, so dafs der Plan von Jahr zu Jahr hinausgeschoben wurde. Zunächst hatte ich dabei Spanien im Auge, doch über- redete mich Freund Edmund Reitter dazu, diese in den letzten Jahren von Entomologen vielbesuchte Halbinsel zu meiden und Griechenland zum Ziel der Reise zu wählen. Wenn ich jetzt die grofse Reihe der daselbst entdeckten neuen Arten, beinahe 50 an der Zahl, überblicke, so bin ich nicht allein erfreut über den Erfolg, sondern auch dankbar für den sehr wohl berechneten Rath, den Reitter mir ertheilte.

Am 22. October 1831 reiste ich von Freienwalde a. ©. über Berlin nach Wien. Hier suchte ich bei den Geologen Dr. Fuchs und Dr. Büttner, die vor kurzem Attica bereist hatten, sowie bei Erber, der Albanien zu Fuls durchwandert hatte, Nachrichten über Griechenland, speciell über Morea einzuziehen, konnte jedoch so gut wie nichts erfahren, da Keiner von ihnen auf Morea gewesen war. Erber, der inzwischen verstorben ist, rieth mir geradezu ab, ein so ödes und unwirthliches Land zu bereisen; ich würde dort gar kein Unterkommen finden und an günstig gelegenen Sammel- localitäten fehle es ebenfalls. Corfu dagegen und die übrigen jonischen Inseln wurden gelobt. Reitter, der die Küste von Dalmatien mit seiner einförmigen Kalkformation kannte, auf der er schon so manche gute Art gefunden, bestand darauf, mich nicht abschrecken zu lassen und so brach ich denn am 1. November im grölsten Schneegestöber von Wien auf. Ausgerüstet war ich mit Sieb und Beuteln, mit Axt, Klopfschirm, Köschern und Spiritus- flaschen, mit mehreren Oyankaligläsern, kleinen Sammelgläschen und Streichholzschachteln. Die Fang-Utensilien befanden sich in einer grolsen Reisetasche, die als Tornister tragbar war; aulserdem» hatte ich eine besonders gut gearbeitete Holzkiste mit Einsatz-

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boden, in welcher sich die grofsen und kleinen Flaschen, sowie die Schachteln befanden. Für Kleidung und Wäsche hatte ich einen Reisekoffer; für den Pelz eine Tasche aus wasserdichtem Stoff bei mir. Dafs mein Gepäck nicht voluminös war, kam mir im All- gemeinen sehr zu Statten; während mir ein etwas bequemeres Lager manchmal recht angenehm gewesen wäre. Nun mag es Manchem, der vom Süden gehört hat und nie dort gewesen ist, lächerlich erscheinen, einen Pelz mitzunehmen. Ich kann nur sagen, dals ich den Pelz bis zum Mai, und in höheren Lagen auch noch später, niemals hätte entbehren mögen. Warme, wollene Kleidung zu tragen, ist ein grolses Erfordernils, um im Süden gesund zu bleiben, und wer diese Vorsichtsmalsregel aus den Augen läfst, bekommt das Fieber, er mag sich noch so viel mit Chinin davor schützen wollen. Gewisse Unbequemlichkeiten und grofse Entbehrungen erträgt der Körper leichter im Süden als den Wechsel der Temperatur, und dem ist man auf Morea sehr ausgesetzt.

Als ich um 10 Uhr Morgens des 2. November in Triest ankam, wehte dort noch die eisige „Bora“ durch die Stralsen und machte den Aufenthalt in denselben höchst unangenehm. Erst gegen Abend wurde es milder (10° R.) und ich genofs wieder wie vor 10 Jahren den Anblick der prächtigen Abendbeleuchtung von Gebirg und Stadt und des Lebens auf der Promenade del campo marco. Da der Dampfer nach Corfu erst am 4ten abging, so benutzte ich den 3. November zu einem Ausfluge auf den Karst, über Oontrovello nach Miramare, ohne jedoch Sonderliches zu erbeuten. Um Mittag des 4ten ging der Dampfer „Venus“ in See, bei Sonnenuntergang waren wir schon um Istrien gefahren; am folgenden Tage erschien Lesina in der Ferne, gegen Abend entschwand die Dalmatinische Küste ganz und ebenso wenig war auf der anderen Seite Italiens Küste zu erkennen.

Am 6ten um 10 Uhr früh landete ich in Corfu und stieg im Hötel bella Venezia ab. Die Luft strömte eine wahre Fülle von Wohl- gerüchen aus, allerdings nicht in den engen winkligen Stralsen der Stadt, wohl aber auf der breiten Esplanada und in den Anlagen, die zur Villa reale gehören; alle Gewächse waren noch grün, die Rosen blühten. In Corfu findet der Fremde noch den Comfort europäischer Hötels, und über die ganze Insel ein Netz vorzüg- licher Chausseen gebreitet, alles dieses eine Folge der jahrelangen englischen Regierung. Die jetzige griechische Regierung wird es sich angelegen sein lassen müssen, alles das Gute wenigstens zu erhalten und es nicht in Verfall gerathen zu lassen, wie es leider

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schon jetzt den Anschein hat. Obgleich es nicht in meiner Absicht lag, wochenlang auf diesem glücklichen Eiland der Phaeaken mich aufzuhalten, veranlafste mich doch der Wechsel in den Abfahrtszeiten der Dampfer, im Ganzen 14 Tage dort zu verweilen. Täglich unternahm ich Exeursionen auf ganze oder halbe Tage, zu Fuls oder zu Wagen, im letzteren Falle dann in Gemeinschaft mit Deutschen, deren Bekanntschaft ich im Hötel gemacht hatte. An der Table d’höte fanden sich fast sämmtliche Nationen, die in Corfa auch durch ihre eigenen Consulate vertreten sind. Es gestalteten sich daher diese Tage von Corfu ebenso abwechselungsvoll in gesellschaftlicher, wie ergiebig in coleoptero- logischer Beziehung.

Viel Neues habe ich von Corfu nicht mitgebracht, aber viel Interessantes, darunter den Leptomastaz Coquerei, Cephennium Lesinae, Scydmaenus rotundipennis und die neuen Arten Bythinus corcyreus und Atomaria grandicolls u.s.w. u.s.w. An den be- buschten Ufern des die Insel ihrer Breite nach durchfliefsenden „Potamo*, auf den steil in das Meer abfallenden Küstenstrichen von Peneca in und um Gasturi, alles Orte in der nächsten Nachbar- schaft der Hauptstadt gelegen, sammelte es sich trotz der vor- gerückten und nicht ganz regenfreien Jahreszeit sehr angenehm. Besonders lieferte das zwischen den vielverzweigten Wurzeln der schönen, viele hundert Jahre alten Oliven angesammelte dürre und zusammengerollte Laub dieser Bäume an Pselaphiden und Scydmaeniden die feinsten Arten, während nach einem Regen das Anspülicht in dem sonst wasserarmen Flüfschen eine erstaunliche Menge aller möglichen Insekten lieferte. Den Monte Deca, die höchste Erhebung auf der Insel, habe ich nieht bestiegen, dagegen aber das in seinem obersten T'heile kahle Gebirge St. Salvatore von Scripero aus bis Paleocastrizza, letzteres am Meere malerisch gelegen, durchwandert.

Gegen 11 Uhr Abends am 19. November lichtete die „Elpis*, eitı griechischer Küstendampfer, die Anker und brachte mich nach zweitägiger, zum Theil recht stürmischer Seefahrt, wobei an Cephalonia und Zante gelandet wurde, nach Patras, an der Nord- westküste Moreas. Die letzten Reste der Corinthen-Erndte wurde dort gerade verladen, es herrschte daher im Hafen ein sehr reges Leben; als unser Dampfer seinen Ankerplatz kaum erreicht hatte, war er auch schon mit einer zahllosen Menge von kleinen Fahr- zeugen umgeben, deren Inhaber einen ganz entsetzlichen Lärm machten, aus welchem dem fremden Ohre auclı nicht ein Wort

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verständlich wurde. Während bisher doch noch hier und dort italienische Laute gehört wurden, verstummte hier jede andere Sprache; der Grieche ist darin so einseitig wie der Engländer, er kennt nur seine Sprache, und diese Sprache spricht er noch nicht einmal in der Weise, wie sie uns auf den Schulen gelehrt wird, sondern in dem, auch einem des Altgriechischen vollständig Kundigen, unverständlichen Dialecte des Neugriechischen. Die Dogana war auch hier so unerbittliceh wie in Corfu und öffnete jedes Stück; dann erst konnte ich in dem Hötel grande Bretagne meinen Einzug halten. Es war dies das erste Hötel der Stadt und das lieder- lichste, welches ich bis dahin auf meiner Reise kennen gelernt hatte. Alles starrte von Schmutz; aber dagegen gab es keine Abhilfe. Waren hier doch noch Bettstellen und Waschschüssel vorhanden, beides Möbel, die ich während meines späteren sieben- monatlichen Aufenthaltes auf Morea nicht wieder zu Gesicht bekam.

Mein erster Besuch galt dem deutschen Consul Hrn. Hamburger, der mich in liebenswürdigster Weise empfiog und mir allen er- wünschten Rath ertheilte; besonders war es sein Sohn, der durch weitere Reisen mit dem Innern einigermalsen vertraut war und der mir gute Winke geben konnte. Die nähere Umgebung von Patras war nun ganz und gar nicht zum Bleiben einladend. Die ganze ziemlich ausgedehnte Ebene von Patras ist von Weingärten bedeckt; gewöhnlich sind es Corinthen, die ohne Stütze gezogen werden und ihre Zweige in kurzer Erhebung vom Boden weit verbreiten. Die Blätter waren allerdings verwelkt, aber auch von der geringsten Laubschicht am Boden war keine Spur vorhanden. Die Erde war durch die letzten Regentage aufgeweicht; Wege so gut wie gar nicht vorhanden, mit Ausnahme einer einzigen Chaussde an der Küste entlang. Aus den endlosen Weingärten ragte hin und wieder eine junge Olive oder eine schlanke Uypresse empor, oder es verbarg sich hinter dichten Caetushecken ein einzelnes kleines Haus. Erst allmählich, dann immer steiler zur schneebedeckten Höhe ansteigend, erhebt sich über der Stadt das Erymanthus- gebirge, von dem schwer zugängliche und kahle Flulsthäler herab- steigen, während die Berge selbst mit der Stacheleiche dicht bedeckt sind. Auf diesem Terrain sammelte ich 8 Tage, mir die erdenk- lichste Mühe gebend, unter den Steinen und Stacheleichen etwas bervorzuholen; fast beständig von Leuten beobachtet, die in un- genirter Weise ihrem Erstaunen über mein Treiben Luft machten. Als neue Arten fand ich: ZLeptusa affinis, Ptinus canaliculatus;

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von seltenen den für die europäische Fauna neuen: Bumicterus albogquammulatus Schh.

In der Hoffnung, weiter im Innern, in den Bergen, gün- stigere Localität zu finden, miethete ich ein Maulthier und ritt am 30. November in früher Morgenstunde aus Patras, so wenig von meinem Gepäck mitnehmend, als es mir räthlich schien. Der Weg steigt in endlosen Windungen in die Berge hinein. Brücken existiren nirgends. So brauchte ich zu diesem Ritt von wenigen Meilen von Patras bis Hagios-Vlassis über Lopesi und Kastritza ll Stunden und hielt erst gegen Abend vor dem Hause des Nicolo Caramessini in Hagios-Vlassis. Mit grolser Liebenswürdigkeit empfing mich der Grieche, der unseren Consul seinen Geschäfts- freund nannte, und wies mir in seinem kleinen, aber massiven Hause eine Kammer an. Hagios-Vlassis liegt etwa 800 Fuls über dem Meere, in einer wilden Gebirgsschlucht, am Fuls des steil und mit Tannen dicht bewachsenen Berges, Kaliphonion. Nirgends in Morea habe ich wieder so schöne alte Edeltannen gesehen wie hier, von denen viele wohl 200 Jahre alt sein mögen, aber auch nur dieser eine Gipfel ist damit bedeckt, alle anderen sind kahl. In der Sohle dieser mit Wasser reichlich versehenen Schlucht stehen Platanen, Bäume und Gebüsche, und an den weniger steilen Lehnen ist die spärliche Ackerkrume zum Anbau von Gerste ver- wendet. Oelbaum und Wein gedeihen in dieser Höhe nicht mehr, ebenso wenig die Orange. Die ganze Localität war aber trotz einer gewissen Einförmigkeit sehr einladend zum Sammeln, und ich machte hier während meines 23tägigen Aufenthaltes recht gute Ausbeute, sowohl an neuen als auch seltenen Arten. Von ersteren erwähne ich den Stilicus dilutipes, Bythinus Brenskei, Tychus nodıfer, Pselaphus caviventris, Euconnus pravus, Euconnus Brenskeanus, Ptomaphagus grandis und pelopis, Saprinus aegialius, Onthophilus cicatricosus, Airaphilus arcadius, Curimus terrifer, C. Brenskei, C. terminatus. Von seltenen Arten: Bembidium combustum, Pselaphus acuminatus Motsch., bisher nur aus dem Caucasus bekannt; Pseu- doplectus perplexus, Thorectus laticollis, Epuraea castanea u.S.Ww.. Die meisten dieser Arten wurden aus dem Laube der Platanen gesiebt. Auf den abgefallenen Blättern dieses Baumes fand ich an einer Stelle und immer nur an dieser einen, den Mastigus Dal- matinus Heyd. in grofser Anzahl. Sehr ergiebig waren die an steilen Lehnen gelegenen Brachäcker, auf denen Disteln standen, unter deren abgestorbenen Wurzelblättern sich zahllose Insekten aller Ordnungen verkrochen hatten.

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Der weiteste Ausflug von dieser Station war nach dem 5 Stunden entfernten Kalavryta; es war am 7. December, und ich unternahm ihn zunächst, um einige Briefe zur Post zu bringen, was auf anderem Wege ganz unmöglich war. Der Regen während der beiden fol- genden Tage, die ich dort verbrachte, beeinträchtigte das Sammeln sehr; ich beschränkte mich darauf, Steine zu wenden, die es hier in Fülle auf den fast kahlen Bergen giebt, und fand dabei die n. sp. Litophilus Kalavrytus. Kalavryta, ein kleines Nest von 1250 Einwohnern und etwa 250 Häusern, liegt an einem Berg-Abhang, an dessen Fuls sich eine für Morea ziemlich bedeutende fruchtbare Ebene ausbreitet. Dörfer sieht man daher hier an den Bergen zerstreut liegen und ebenso Klöster. In Kalavryta wurden wir von einem Freunde meines Wirthes der mich begleitet hatte auf- genommen, und obgleich ich mit ausgesuchtester Freundlichkeit behandelt wurde, werde ich doch nie das qualvolle dieser Tage vergessen, die ich bei Regen in diesen überaus schmutzigen Stralsen, Cafes und anderen Räumen zubringen mulste.

Leider gestalteten sich auch die folgenden Tage, die ich wieder in Hagios-Vlassis verbrachte, nicht freundlicher; es regnete fast unaufhörlich, die Temperatur sank bis auf den Gefrierpunkt und bald begann es zu schneien. So entschlofs ich mich denn, am 24. December früh aufzubrechen. Mein Wirth hatte mir für die Tour nach Olympia ein Maulthier besorgt, wofür er in echt grie- chischer Weise das Vierfache des üblichen Satzes forderte; mein weniges Gepäck wurde auf dem breiten Holzsattel befestigt, mein übriges Gepäck hatte ich vorher durch Hrn. Consul Hamburger per Dampfer nach Kalamata expediren lassen. Ich hatte mir den Plan gemacht, zur nächsten Orientirung über das Innere den west- lichen Theil der Halbinsel von Norden nach Süden zu durchwandern. Mein nächstes Ziel war Olympia, in den letzten Jahren oft genannt durch die Ausgrabungen, welche das deutsche Reich daselbst während einer Reihe von Jahren gemacht hat. Zunächst hatte ich