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BERICHTE

ÜBER DIE

MITTHEILUNGEN

VoN

FREUNDEN DER NATURWISSENSCHAFTEN in Wien;

gesammell und herausgegeben von

WILHELM HAIDINGER.

VM. und letzter Band.

No. 1--6. Jäuner, Februar, März, April, Mai, Juni. No. 8. August. No, 10—11. October, November, 1850.

Preis: 2 fi. 0. M.

Ausgegeben den 16. December 1851.

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Naturwissenschaltliche Verlags- und Commissions-Werke

von

WILHELM BRAUMÜULLER, Buchhändler des k. k. Hofes und der kais. Akademiw der Wissenschaften in Wien.

Barrande, Joachim, Versuch einer Classification der Trilobiten. (Separatabdruck aus den Sitzungsberichten der kais, Akademie der Wissensch.) 8. 10 kr. 4 Ngr.

Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaf- ten in Wien. Mathem. naturw, Klasse.

1. Band mit 55 Tafeln sep. gebunden 30 fl. 20 Rthlr, 11. Bd. in 3 Abth. mit 74 illum, Taf. 32 1. 21 Rtlilr. 10. Ngr.

Haidinger, W., k.k. Sect. Ratlı u.s.w,, Handbuch der bestim- menden Mineralogie, enthaltend die Terminologie, Syste- matik, Nomenelatur und Charakteristik der Naturgeschichte des Mineralreichs. 2. unveränd. Ausg. 1850. 6 fl. 4 Rılılr.

Krystallographisch - mineralogische Figuren- tafeln zu dem Handbuch der bestimmenden Mineralogie. 1846. cart. 1 fl. 20 Ngr.

Naturwissenschaftliche Abhandlungen. to. 1.Bd, mit 22 Tafeln. 1847. 15 fl. od. 10 Rthlr. 1. Bd. in 2 Abth. mit 30 Tafeln. 1848. 18 fl. od. 12 Rthir. Ill. Bd. in 2 Abth. mit 33 Tafeln. 1850. 20.1. od. 13 Rthlr. 10 Ngr. IV. Bi. in 4 Abth. mit 30 Taf. 1851. 23 fl. 15 Rithlr. 10 Ngr.

Hauer, Franz Ritter v., k.K. Bergratü u.s.w., Die Cephalopo- den des Salzkammergutes. Aus der Sammlung Seiner Durchlaucht des Fürsten v. Metternich. Ein Beitrag zur Paläon- tologie der Alpen. Mit 11 lith. Tafeln und einem Vorworte von Wilh. Haidinger. 4. 1846. 5 fl. 3 Rtlılr. 10 Ngr.

Ueber die vom Herrn Bergratl W, Fuchs in den Venetianer Alpen gesammelten Fossilien. Fol. 1850. Mit 4 Kupfertafeln. 1 fl. 30 kr. 1 Kthir, (Separatabdruck aus den Denkschriften der kais. Akademie.)

Jahrbuch der k.k. geologischen Reichsanstalt. I. Jahrg. 1850. 4 Hefte. 51. 3 Rtlılr. 10 Ngr,

I. Jahrg. 1851. 1., 2. und 3. Heft. Preis der 4 Hefte

5 fl. 5 Rıhlr. 10 Ngr.

Jelinek, Dr, C., Beiträge zur Construction selbst-

registrirender meteorologischer Apparate. 8. Mit

9 Kupfertafeln, 1 fl. 30 kr. 1 Rtlılr.

BERICHTE

ÜBER DIE

MITTHEILUNGEN

VON

FREUNDEN DER NATURWISSENSCHAFTEN

in Wiens;

gesammell und herausgegeben von

WILHELM HAIDINGER.

VII. und letzter Band. No. 1—6. Jänner, Februar, März, April, Mai, Juni. No. 8. August. No. 10 11. October, November 1850.

WIEN 1851.

Bei Wilhelm Braumüller, Buchhändler des k. k, Hofes und der kaiserl. Akademie der Wissenschaften.

Ewig still steht die Vergangenheit.

SCHILLER.

Gedruckt bei Ant. Benko,

Vorwort

zum siebenten Bande.

De. gegenwärtige siebente Band bildet den Schluss der von mir herausgegebenen „Berichte über die Mit- theilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien.“

Als der Bericht über die erste Versammlung von Freunden der Naturwissenschaften am 27. April 1846 in der Wiener Zeitung vom 6. Mai erschien, gab es in Wien noch keine Kaiserliche Akademie der Wis- senschaften, keine k. k. geologische Reichsanstalt, kei- nen zoologisch- botanischen Verein.

Jeder einzelne „Freund der Naturwissenschaften in Wien“ weiss nun, wo er sich um Neues zu erfor- schen, oder Neues mitzutheilen, anschliessen kann. Auch die eifrigsten Theilnehmer an den Versammlun- gen, über welche in den sieben Bänden Bericht er- stattet wurde, sind selbst in jenen drei Richtungen in Anspruch genommen.

Gleichzeitig mit diesem VII. Bande der Berichte wird der IV. Band der „Naturwissenschaftlichen Ab- handlungen“ vollendet. Die Subscription und Heraus- gabe wird fortgesetzt. Ueber die näheren Verhält- nisse werde ich später Ausführlicheres mittheilen.

Freunde der Naturwissenschaften in Wien, VII, 1850, an

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Die sieben Bände Berichte bilden nun ein abge- schlossenes Werk für sich, in welchem das theilneh- mende Publicum nicht nur eine Anzahl von werthvol- len wissenschaftlichen Beiträgen gefunden hat, son- dern welches auch reichliche Belege zu der Geschichte der stufenweisen Entwickelung der gesellschaftlichen Bestrebungen in den Naturwissenschaften in Wien enthält.

Ich halte es für meine Pflicht, noch am Schlusse mit Dank zu wiederholen, dass die meisten der Be- richte von den Herren selbst mitgetheilt wurden, welche die Vorträge hielten.

Meinen verbindlichsten Dank aber muss ich mei- nen hochverehrten Freunden , dem k. k. Herrn Bergrath Franz Ritter v. Hauer, und dem Herrn Assistenten an der k. k. geologischen Reichsanstalt Franz Foet- terle darbringen, welche namentlich in den letzten Bänden die redactorischen Aufgaben, und die Correc- tur freundlichst durchgeführt haben, so wie dem Herrn Grafen A. Fr. Marschall, Archivar der k. k. geo- logischen Reichsanstalt, der die Mühe der Zusammen- stellung der Register gütigst auf sich genommen hat.

Wien, den 25. October 1851. W, Haidinger.

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Inhalt.

I. Versammlungsberichte.

Nr. 1. April 1850. I. Versammlung am 4. Jänner.

Hr, Fr. v. Hauer. Hermann v. Meyer, fossile Knochen aus Oe-

sterreich u. Ss. w.» » . a » _ Barrande. Derphon Forbesi ie » 2. Pettko.r Zuhause » 02. 0 26er ns

» Fr. Foetterle, NH von Schemnitz : « » 2: 2x 20...

2. Versammlung am 11. Jänner.

» A. v. Morlot. Geologische Verhältnisse von Oberkrain . .

» Fr. v.Hauer. Dr. A. Schlagintweit über den Grossglockner .

» —_ Ueber Erdwärme und Regenmenge in den N Se 2 ee

3. Versammlung am 18. Jänner.

» Fr. v. Hauer, Emmrich. Geologie der baierischen Alpen »

» _ Fossilien vom Berge Szallas bei Schemnitz von Prof. v, Petiko gesammelt. . »... » —_ Fossilien aus Oberösterreich, von Custos Ehrlich gesammelt . ». x... 0... » A. v. Morlot. Geologische Verhältnisse von Oberkrain .. Vorlage von Druckschriften . . 2.» - ec. 000.

4. Versammlung am 25. Jänner.

Hr. Otto Freiherr v. Hingenau. Section für Naturwissenschaften in Brünn „2. ».» en EL

» A. v.Morlot. Thurmann, über Mulsinormalion in der Schweiz

» Fr. Foetterle, C. O0. Weber, Süsswasserquarz von Muffendorf bei Bonn : . 2... 00 er 1000“

» Dr. F. Peche. Lösung der elliptischen Integrale in geschlos- sener Form . - +...

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a 1 Nr. 2. Februar 1850.

1. Versammlung am 1. Februar.

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Dr. A. Boue. Geschichtliche Nachrichten über- geologische Lehrsätzef. a Sek Busse ehe seite

J. Pöschl. Dattelbrot . ....- ER er

A. v. Morlot. Geologie von Nördkielörhhark nr

Fr. v. Hauer. Brief von Prof. D. Columbus an W, Haidinger _ v. Pettko, Feuermeteor bei Schemnitz » « 3 Erinnerung an Friedrich Kaiser . ».».

2. Versammlung am 8. Februar.

A, v. Morlot. Zetter über Anthracit von Karlbad bei Gmünd in Oberkärnthen . :»...... Br Fr. v. Hauer. H. v. Meyer. Fossile Wirbelthiere aus Ösaterreleh - Prof, Columbus an W. Haidinger . . .. » Prof. Glocker in Breslau an W. Haidinger . u Wissenschaftsfreunde in Laybach. Petruzzi . Freyer. Rizzi. Schmidt 51. Schmidt. Puchar. Fischer. Petruzzi 53. Freyer, Voigt 54. Jan- scha. Simon 55. Fischer. Schmidt. Dittl. Pe- truzzi 56. Schmidt 59. Freyer 62. Petruzzi 63. Schmidt 68.

3. Versammlung am 15. Februar.

Dr. A. Boue. Das Verhällniss von Geologie und Bergbau - Fr, v. Hauer, Zeuschner, die Schwefelablagerung von Swo- BZOWICO nenn it ne

_ Steiner. Meteorologische Erscheinungen in Gratz- 1890: 7 40-0 m ner eb ee Serlatcalre

4. Versammlung am 22. Februar.

Dr, Zhishman. Methode der ethnographischen Forschungen . A. v. Morlot. Ueber die Rauchwacke und die FRE

stätte von Pitten . . . - ee Fr. v, Hauer. Geognostische Karte von Tirol uni Vorarlberg

Nr. 3. März 1850. 1. Versammlung am 1. März.

Dr. Zhishman, Die Kelten in Oesterreich . . .. EEE A, v. Morlot, Prettner, meteorologische Beobachtungen in Käamnthend are Te de

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2. Versammlung am 8. März.

A, v. Morlot. Ueber Radoboj : © : ee. rn. Fr. v. Hauer. Erste Sitzung der k. K. geologischen Reichs- BnBtalen 07. RT

3. Versammlung am 15. März.

G. Frauenfeld. Zelebor über Brutplätze von Wasservögeln « J. Czjzek. Fossilien bei Mauer . . - teren. ge .. A, v. Morlot, Ziegelgrube am Erlbrdeibehi PR kr FE

4. Versammlung am 22. März.

Dr. €. v. Ettingshausen, Fossile Pflanzenreste von Laak in Krane Sr Seren aste teste derseiel «a

A. v. Morlot, Geologische Verhältnisse von Raibl. . . - «

Fr. v. Hauer. Druckschriften. &. A. Kenngott’s mineralogi- sche Untersuchungen » «2» : *. 0...

Nr. 4. April 1850. 1. Versammlung am 1. April.

J. V, Haeufler. Sammlung ethnographischer Daten .. - » Fr. v. Hauer. Dr. Albert Kuch’s Be auf dem Wege

nach Wien .. - ET Dr. A. Krantz übersiedelt nach Bonn . . » _ Druckschriften. +47. ae Der 6te Band der „Berichtes »- » » . » «»

2. Versammlung am 12. April.

G. Frauenfeld. Zoologische und botanische Privatvereine wün- SChenswerth. “esse ee #ue en ae 0.

A. v. Morlot, Wernerfeier in Freiberg den 25. Sept, 1850 Erratische Gebiete in der Schweiz . - . »

3. Versammlung am 19. April.

Dr. €. v. Ettingshausen. Fossile Pflanzen von Schauerleiten Eduard Suess. Graptolithenschiefer . » - 2.0.0.0 Friedrich Brauer. Chrysopa. -. ». . ».:. 200.0. W, Haidinger. v. Morlot, Helix diluvü beiPitten. . - - W, Haidinger. Lithographische Methode von Schenk u. Ri Der III. Band der Naturwissensch. Abhandl.

Vorlage von Druckschriften » : s 2 see er ee a. ne

Seite . Hr. Dr. Zhishman, Anton Zhishman über die Creeks - Indianer .

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4. Versammlung am 26. April.

Seite 4. Hr. Prof. Dr. Voigt. Unterirdische Eisenbahn zwischen Fiume,

Triest und Laibach u. s. wW. 2.» 2... S. Spitzer. Höhere Gleichungen » » «oe. re... Adolph Senoner. Ratti Cultur des Maulbeerbaumes . . . -

Nr. 5. Mai 1850.

1. Versammlung am 3. Mai.

Fr. Simony, Keltisches Leichenfeld bei Hallstatt...» »

Recente Pflanzen aus dem hallstädter Salzstock

—_ Gletscherspuren vom Radstädter Tauern .

Wichtigkeit der wissenschaftlichen Land- schaftszeichnung . x - « :. 0:00.

Nr. 6. Juni 1850.

1. Versammlung am 7. Juni.

Fr. Foetterle. Geologische Notizen aus Algier . +»... - Fr, v, Hauer, Notizen von seiner Reise durch Laibach und Triest

2. Versammlung am 21. Juni.

Fr, Foetterle. Geologische Untersuchungen in den Nordöstli- chen Alpen, von den Herren C2jZek, Stur,

Mannlicher, Kudernatsch, Friese, Ehrlich,

Rossiwall, Simony, Lipold, Prinzinger . -

_ Dr. €. v. Ettingshausen. Die Sammlung fos-

siler Pflanzen im Johanneo in Gratz - » -

G. Schmidt. Punct, Linie und Ebene im Raume. Mit Vorwort von J. v. Pettiko . .

Alois v, Hubert. Rammelsberg , Untersuchung der Turmaline

3. Versammlung am 28. Juni.

Fr. Foetterle. A. v. Morlot über den Leithakalk . » » . . Graf Marschall. Schreiben des Grossh. Bad. Bergraths v. Althaus A. Senoner, Fossile Säugethierknochen von Krems . . . .

u Vorlage von Druckschriften . .. .-

Kein Nr. 7. Keine Versammlung im Juli.

Nr. 8. August 1850.

1. Versammlung am 2. August. Fr, Foetterle, Dr, Albert Koch. Zeuglodon : : vv»: :

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Seide 2, Hr. A. v. Hubert, Analyse von zwei Pseudomorphosen von Kya- nit nach Andalusit . ».... 152 3. Fr. Brauer. Verwandlung des Osmylas maculatas 153 4. Vorlage von Druckschriften . 2... 2.0.0. 0m. 0nnn 4156 2. Versammlung am 16. August. 1. Hr, J. Riedl v. Leuenstern. Raute, Prisma und Kegel in akrome- trischer Beziehung . .- . h . . Nr) 2. » Fr. Foelterle. Reuss Foraminiferen und Entonlostraceen den Kreidemergels von Lemberg - 2...» —_ 3. » A. Senoner. Prof, Bianconi’s in Bologua Sammlungen von Felsarten » . „2... EN a 4,0, Specimina zoologica Be bcano EN No | 5. » E= Vorlage von Druckschriften . . x». +. Kein Nr. 9. Keine Versammlung im September. Nr. 10. October 1850. 1. Versammlung am 11. October. 41. ,„. Joseph Szabo. Einfluss der mechanischen Kraft auf die Mo- lecular - Zustände der Körper . ... ... 164 2%. » Gustav v. Gözsy. Entomologische Beobachtungen . . 173 3. » Simon Spitzer. Rechnungsvortheile beim Dividiren - » » » 175 2. Versammlung am 18. October. 4, » Friedrich Brauer. Vertheilung der Libellulinen in der Umge- gend von Wien . . -. oe . 178 2. » Fr. Foetlerle, Neugeboren Foraminiferen aus Siebenbürgen 180 3.» _ Höhle bei Kaltenleutgeben 186 a Vorlage von Druckschriften . . - » « Nr. 11. November 1850. 1. Versammlung am 8. November. 4, » Dr, A. Kenngott. Ueber Antrimolith, Poonalith, Harringto- nit, Karpholith, Berzelin, Gismondin, Zea- gonithy+Zirkon! sa erke. an. 3 18 2, » Dr. M. Hörnes. Neue Fundorte von Versteinerungen in Fach ungarischen Tertiärbecken - . » x... 194 3. » Fr. Brauer, Lebensweise einiger Insecten „. 2.2... 197 4 » K. Rumler. Joseph Wetternecks Lampe, Jakob Hoffmann's Manometer‘: ie, eneice. onoa ee sul onen 7 R08

Freunde der Naturwissenschaften in Wien. VII, b

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2, Versammlung am 23. November.

Seite 4. Hr. Dr. A. Koch. Entdeckung der Zeuglodonten - Reste 198 2. » Rudolph Müller, Gvologische Skizze der Umgegend von Melk 199 3. » Dr.M. Hörnes. Die fossilen Schnecken aus dem Kalktuff von Scheibbs und dem Löss von Nussdorf . . . 200 4. Vorlage von Druckschriften » » 2... 201 3. Versammlung am 23. November. 41. Hr. Dr, A. Koch. Entdeckung der Zeuglodontenreste . . 2083 2. » Ferdinand Seeland. Das Braunkohlenlager von Leoben in Steiermark 2. - 0: 00 0 de a wie 0 ne 204 I. Systematisches Verzeichniss der im ErzherzogthumeOesterreichbisherentdeck- ten Land- und Süsswasser-Mollusken. Von Johann HeleDor "a, 10:1. Ka an RAT Be Ilse a a aa Gere ya er ae 211 II. Sach-, Orts- und Namensregister über sämmtliche sieben Bände der Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien, von A, Fr. Graf Marschälls.:'s. #70. See en a ER alte 233 4. Systematisches Sachregister . ? == 2. Alphabetisches Namen - Verzeichniss . 272 3. Alphabetisches Orts- Verzeichnis - . 2 2 2 2.200. 289 4. Alphabetisches Sachregister . . : 2 2200 298

Jänner. Nr. 1 1850.

Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Natur- wissenschaften in Wien. Gesammelt und herausgegeben von W. Haidinger.

I. Versammlungsberichte.

1. Versammlung am 4. Jänner,

Herr Bergrath Fr. v. Hauer theilte aus einem Schreiben von Hrn. Hermann v. Meyer folgende Stellen mit.

„lich kann Ihnen gleich jetzt schon sagen, dass der mir übersendete Unterkiefer, den Hr. Werdmüller von Elgg in der Braunkohle von Leiding auffand, nicht von Anthra- eotherium, sondern wie die meisten Gegenstände aus die- sem wichtigen Fundorte von meinem Dorcatherium Vindo- bonense herrührt, das ich zuerst aus einigen Zähnen aus der Molasse von Neudörfl erkannte, welche ich der gütigen Mittheilung Ihres Herrn Vaters vor einigen Jahren verdankte. Die Species erthält durch diese neu aufgefundenen Reste brillante Bestättigung, und ich war um so mehr überrascht, gerade dieser Species in der Braunkohle zu begegnen, als in der Braunkohle Steiermarks eine andere begraben liegt, Dorcatherium Naui, das den Eppelsheimer Tertiärsand in Rheinhessen auszeichnet. Der von Herrn Prof. Kner bei- gelegte Zahn ist der obere Eckzahn von Dorcatherium Vindobonense, das uns sich hierdurch als ein Thier aus der Familie der Moschiden bewährt. Wir haben es daher nicht mit einem Dickhäuter, sondern mit einem Wieder- käuer zu thun. Die vollkommene Uebereinstimmung mit An- ihracotherium neostodense, deren Sie in Ihrem Schreiben erwähnen, machen es wahrscheinlich, dass letztere Spe- cies ebenfalls nichts anderes seyn wird, als Dorcathe- rium Vindobonense, wovon Sie sich später leicht werden überzeugen können.

Unter den Gegenständen, welche ich gerade untersuche, befindet sich auch eine dem Museum in Wiesbaden gehö- rende Sammlung fossiler Knochen aus der tertiären Braun-

Freunde der Naturwissenschaften in Wien. VII, Nr, 1, 1

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kohle des Westerwaldes, die für Deutschland und das mit- teldeutsche Tertiärgebilde von grosser Wichtigkeit sind und mich überrascht haben; ich hoffe damit noch im alten Jahre fertig zu werden.

Vor Kurzem erhielt ich interessante Saurier aus dem li- thographischen Schiefer Frankreichs und Baierns mitge- theilt. Beide Sendungen trafen in einer und derselben Woche bei mir ein, und lieferten mir ein ganz neues Sauriergenus, das sich zugleich zu Cirin in Frankreich und zu Kelheim in Baiern in dieser Formation fand. Es ist ein kleineres Thier von überaus merkwürdiger Zusammensetzung und eine ganz neue Erscheinung in der Skelettypik, worüber unsere Her- ren vergleichende Anatomen nicht wenig staunen werden. Es vereinigt Charaktere, welche bisher ausschliesslich für Lacerte, Crocodil und Schlange gegolten hatten, so dass die- ses kleine Geschöpf die aus dem Studium der genannten le- benden 'Thiere gezogenen Schlüsse und Gesetze mit einmal über den Haufen wirft. Es zeigt nämlich bei diesem 'Thiere der obere Wirbelbogen vorn und hinten an jeder Seite zwei übereinanderliegende Gelenkfortsätze, was bisher nur vom Schlangenwirbel bekannt war. Der untere Bogen derSchwanz- wirbel lenkt ein, nicht wie in Lacerte, sondern wie im Cro- codil, und es waren nur die Bogentheile desselben knöchern, während der untere Stachelfortsatz aller Vermuthung nach knorpeliger Natur war. Der Fuss war ebenfalls crocodilartig gebildet, was sich aus der Beschaffenheit der Fusswurzel, der Zahl der Zehen, und selbst der diese zusammensetzenden Phalangen ergibt. Die Hand ist noch merkwürdiger gebildet. Die Handwurzel gleicht dadurch, dass die erste Reihe aus zwei längeren Knöchelchen besteht, dem Crocodil, und er- innert dabei an die erste Reihe der Fusswurzelknochen in den Fröschen. Im übrigen aber ist die Hand die einer La- certe, sie besteht aus fünf Fingern und die Zahlen der Pha- langen, welche diese Finger zusammensetzen, kommen voll- kommen mit denen einer Lacerte überein. Ungeachtet mehre- rer Charaktere des Crocodils besass das Thier keine starken Hautknochen,, sondern war in Betreff der Haut und des Schä- dels mehr Lacerte; diesem neuen Genus legte ich den Namen Atoposaurus bei. Unter den Gegenständen aus Frankreich

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befand sich noch ein etwas grösserer Saurier, der mehr zum Lacertentypus hinneigt, und unter den Gegenständen aus Baiern ein Pierodaelylus, der ein zweites Exemplar von dem zuerst gekannten Plerodaclylus longirostris dar- stellt. Dieses Exemplar ist so gut erhalten, dass ich durch dasselbe manche frühere Angabe berichtigen konnte.

In Müllers Werk über die Zeuglodonten finden Sie Tab. 27, Fig. 7 ein in letzter Zeit von Koch aus dem Zeuglo- dontenkalk Nordamerikas mitgebrachtes Bruchstück von einem Panzer abgebildet, der aus Hautknochen zusammengesetzt war, welche überraschende Aehnlichkeit mit den von mir unter Psephophorus polygonus begriffenen Hautknochen aus dem Leithakalk bei Neudorf unweit Pressburg darbieten, dabei aber eine andere Species verrathen dürften. Wegen Mangel anderer Analogien war ich berechtigt, ein Thier aus der Familie der Dasypodiden zu vermuthen. Es steht nun dahin, ob diese Vermuthung sich bestättigen wird. Müller wagt keine Deutung der in Amerika gefundenen Hautknochen; er sagt: „welchem Thier und ob sie dem Zeuglodon angehören, ist dermalen ungewiss“ und fügt in einer Note hinzu, dass er sich erinnern kann, im zoologischen Musenm in Padua eine grosse Dermalochelys gesehen zu haben, deren glat- tes, häutiges Rückenschild mit einem Mosaik von Kno- chentafeln bepanzert war. Vielleicht finden sich bei Ihnen vollständigere Reste dieser Knochenpanzer, woraus mit Ge- wissheit das T'hier sich erkennen lässt. Das grössere Pan- zerfragment in Pressburg reicht dazu nicht hin. Sollten Sie Stücken begegnen, welche charakteristischer wären, so wür- den Sie mich sehr verbinden, wenn Sie die Gefälligkeit hät- ten, mir davon Nachricht zu geben. Wichtig bleibt es aber immer, dass es nachgewiesen ist, dass ähnliche Hautkno- chen, sollten sie auch verschiedenen Species angehören, die Tertiärgebilde Amerikas und Europas liefern. In demselben Werk finden Sie auch, dass Müller das grössere Cetuceum von Linz für einen Zeuglodon hält. Ehe ich Müllers Werk kannte, habe ich in einem der letzteren Hefte des Jahrbu- ches für Mineralogie nach dem kürzlich aufgefundenen Schä- del die Vermuthung aufgestellt, dass das 'Thier eine Species Balaenodon seyn köunte.

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Ich habe nun nochmals die in Linz gefundenen Reste von diesem grossen Thiere in den Zeichnungen, welche ich mir davon angefertigt, mit den Abbildungen des amerikanischen Zeuglodon in Müllers Werk verglichen, und eine solche Uebereinstimmung nicht finden können, wornach das Thier aus Linz nothwendig ein Zeuglodon sein müsste ; die Ueber- einstimmung besteht mehr in allgemeinen Aehnlichkeiten der Celaceen; der zu Linz gefundene Zahn, der diesem grösse- ren Celaceum angehört haben wird , passt dagegen nicht zu Zeuglodon, was auch vom Os Iympanicum gilt, und unter den Wirbeln namentlich vom Atlas. Ich halte daher Müllers Ansicht noch keineswegs für entschieden, will aber damit nicht gesagt haben, dass ich es getroffen hätte, indem ich die Vermuthung aussprach, dass das Thier ein Balaenodon gewesen sein könnte.“

Herr Fr. v. Hauer legte folgende von Hrn. Barrande eingegangene Mittheilung vor.

„Der Reichthum an Materialien, welche Böhmen geliefert hat, und die ich durch langwierige Nachforschungen in mei- ner Sammlung vereinigte, übersteigt meine Erwartungen, und die Zahl der Tafeln, welche ich anfänglich für hinrei- chend erachtet hatte, um alle Arten darzustellen, wird be- trächtlich überschritten werden müssen. So hatte ich für die Trilobiten und anderen Crustaceen anfänglich 40 Tafeln ver- anschlagt, während ich nun 50 benöthige, die alle sehr an- gefüllt sein werden. Diese Vermehrung der Arbeit verur- sacht nothwendig eine kleine Verzögerung der Publication des ersten Bandes des „Systeme Silurien de la Boheme,“ aber diese Verzögerung wird unbeträchtlich seyn, und ich hoffe in wenigen Monaten den Gelehrten diesen ersten Theil meiner Arbeit überliefern zu können, welcher durch seine Aus- dehnung meine Rechtfertigung mit sich bringen wird.

Ich setze meine Nachforschungen ununterbrochen fort. Während des Jahres, welches eben abgelaufen ist, habe ich immerfort 5 bis 6 Arbeiter mit dem Sammeln für mich be- schäftigt. Ich muss anführen, dass die Zahl der neuen For- men, welche ich im Jahre 1849 erhielt, sehr gering ist. Sie überschreitet nicht die Zahl von 10 Arten, welche verschie-

Zu

\ denen Classen angehören, und darunter befindet. sich kaum ein für meine Saneiing neuer Trilobit. Meine Arbeiten be- zwecken mehr die äbhen bekannten Arten zu vervollständi- gen und gewisse Lücken in den Beschreibungen und in den Tafeln en Die Erfolge in dieser Beziehung sind sehr langsam, doch kann ich mir Glück wünschen im Laufe von 1849 ausser Zweifel gesetzt zu haben, dass die Cyphas- pis Burmeisteri Barr. ya die Uyphaspis Barrandei Corda eine und die andere eine allmählige Entwicklung der 'Tho- raxsegmente darbieten, ähnlich wie ich sie bei den Metamor- phosen der Sao hirsula beobachtete. In Folge dieser Beobach- tungen kenne ich gegenwärtig in Böhmen sechs Arten, welche während ihrer Entwicklung ihre Gestalt verändern. Diese sind ausser den drei Arten, welche ich eben genannt habe, noch Arionellus celicephalus Barr., Arelhusina Konincki Barr. und Trinueleus ornatus Sternb. Seit ich die Metamor- phosen der Trilobiten bekannt gemacht habe, hat ein engli- scher Gelehrter, Hr. J. W. Salter, einer der Geologen des Geologieal Survey, ähnliche Beobachtungen angekündigt, welche er bei Ogygia Portlocki Salt. angestellt hat. Ich zweifle nicht, dass jede paläozoische Gegend früher oder spä- ter einen Beitrag zur Bekräftigung meiner Entdeckung lie- fern wird. Hr. Prof. Burmeister und andere Gelehrte, haben mir ihre Ansicht mitgetheilt, der zu Folge die Metamor- phose allen Trilobiten zukommen möge. Diese Ansicht ist ohne Zweifel sehr beachtenswerth, aber ich finde sie durch die mir vorliegenden Thatsachen nicht bestättigt. Gewisse Formen z. B. Phacops, Asaphus u. s. w. zeigen sich schon bei so kleinen Dimensionen vollständig ausgebildet, dass man eine Reihe von vorhergehenden Entwicklungsstufen kaum begreifen kann. Die Studien, welche ich über die Trilobiten gemacht habe, haben mir tief die Ueberzeugung eingeprägt, dass alle Elemente ihrer Bildung grossen Anomalien unter- worfen sind, und ich bin geneigt, zu glauben, dass ihre ganze Existenz Ausnahmen und Widersprüche mit den allge- meinen und regelmässigen Gesetzen, welche man bei den Crustaceen der späteren Schöpfungen beobachtet, darbietet.

Unter den bizarrsten Formen der böhmischen Trilobiten, welche ich vergeblich zu ergänzen versuchte, befindet sich

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der Deiphon Forbesi B.arr., von dem ich nur den Kopf und den Schwanz kenne. Nach der beigefügten Zeichnung ist zu erschen, dass die Beschreibung dieses 'Trilobiten sehr kurz gefasst werden kann.

Der Kopf besteht aus einem sphärischen Kopfbuckel a, an dem jederseits ein eylindrischer Anhang, oder eine-starke nach rückwärts gebogene Spitze b entspringt, welcher an seinem Bee 1 Auge c trägt. Diess Auge zeigt deut- liche Facetten. Es ist von keiner Gesichtsnath begleitet, eine bei den Trilobiten sehr seltene Erscheinung, von welcher wir aber doch schon einige Beispiele kennen, wie Acidaspis Verneuili Barr., Ac. vesieulosa Barr. u.a.

Der Schwanz hat eine nicht minder eigenthümliche Form. Man unterscheidet in der Axe e, e. fünf Glieder ohne der Arti- eulationsfläche. Vom ersten Ring entspringt jederseits ein Lappen oder eine freie Spitze d. Die Anhänge der vier folgenden Ringe sind jeder- seits mit einander verbun- den und vereinigen sich in eine starke gebogene Spitze f die jener sehr ähnlich ist, welche an der Seite des Kopfbuckels entspringt. Die Oberfläche der Schale ist mit feiner Granulirung, und da- zwischen gestreuten grösseren Körnchen bedeckt. Diess ist alles, was ich von diesem eigenthümlichen Trilobiten kenne. ‚Es freut mich sehr hinzufügen zu können, dass sich unter den Fossilien, welche ich eben heute von meinem Freunde Fletcher in Dudley erhielt, unter dem Namen Ceraurus globiceps, ein Kopf befindet, der sehr analog ja vielleicht identisch mit jenem ist, welchen ich eben beschrieben habe. Es ist diess ein weiteres Verbindungsglied zwischen jenen

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zwei geologischen Regionen. Der Name Ceraurus gehört einem ganz anderen Geschlechte an als einem Deiphon.“

Noch legte endlich Herr Bergrath v. Hauer eine von Hrn. Bergrath v. Pettko eingesendete Abhandlung über die von ihm im Süsswasserquarz von Ilia bei Schemnitz: auf- gefundene Tubieaulis vor. Die umständliche, mit Abbildun- gen versehene Beschreibung zeigt, dass die Schemnitzer Tubicaulis von allen bisher beschriebenen Arten dieses Ge- schlechtes verschieden ist, was um so weniger überraschen kann, wenn man bedenkt, dass der Süsswasserquarz von Ilia der obern Tertiärformation angehört, während alle bisher bekannten Tubicaulis Arten aus dem Rothliegendem stammen.

Herr Fr. Foetterle machte eine Mittheilung über einen neuen Fundort des Anatas (pyramidales Titanerz M.) in der österreichischen Monarchie. Dieses Mineral wurde im verflossenen Jahre von dem jetzigen Bergpracticanten zu Przibram Herm Fr. Hawel als ein neues Vorkommen an das k. k. montanistische Museum zur Bestimmung einge- sandt; derselbe fand es während seinem Aufenthalte zu Schemnitz auf einem Quarzgerölle, das aller Wahrscheinlich- keit nach von jenem Quarzfelsen herabgefallen war, welchen man von Schemnitz gegen Hodritsch gehend, noch bevor man den sogenannten Rothenbrunn erreicht hat, zur linken Seite hervorragen sieht, und der als ein Ausbeissen des in der Richtung fortstreichenden Spitalerganges :zu betrach- ten seyn dürfte. Es sind ganz kleine, mit freiem Auge kaum wahrnehmbare Krystalle, die grössten höchstens 0,2—0,5 Linien gross, von hyacinthrother Farbe, auf etwas grösseren Quarzkrystallen in kleinen Drusenräumen aufgewachsen. Die Krystallform, äusserst regelmässig, ist die an dem Anatas gewöhnlich vorkommende Pyramide mit der Nullfläche ; der Axenkantenwinkel beträgt 970 58, der Basenkantenwinkel 1360 30° , mittelst des Reflexions- goniometers gemessen; es ergibt sich also beim Vergleich mit der Grösse der Winkel an Anatas bloss eine Diffe- renz bei dem ersten von 2%, bei dem zweiten von $&. Die Krystalle sind durchscheinend, ungemein stark glänzend,

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namentlich ist diess der Fall an der Nulllläche, während die Pyramidenflächen doch hin und wieder matter sind; auch sind die letztern häufig parallel zur Basis gestreift. Der Strich ist weiss. Die chemische Probe vor dem Löthrohr ist ebenfalls wegen der Kleinheit der Krystalle etwas unsicher, und nur mit grosser Mühe kann man mit Phosphorsalz in der Reductionsflamme eine bläuliche Perle erlangen. Dieser neue Fundort ist desshalb besonders wichtig und bemerkens- werth, als der Anatas bisher, ausser Böckstein in Salzburg, noch nirgends in der österreichischen Monarchie vorgekom- men seyn dürfte; denn der in „Phillips Introduetion to Mineralogy by Allan‘ angegebenen Fundort „Tavatsch in Tirol“ scheint auf einem Irrthum zu beruhen; wahrschein- lich sollte es Tawetschthal in Graubündten heissen, wo der

Anatas so häufig zwischen den Theilungsflächen des Glimmer- schiefers vorkommt.

2, Versammlung am 11. Jänner,

Herr v. Morlot hielt einen Vortrag über die geologi- schen Verhältnisse von Ober-Krain. Er hatte die Gegend vorigen Sommer im Auftrage des geognostisch- mon- tanistischen Vereins besucht, nicht um sie speciell zu bege- hen, sondern vorerst nur um sie zu recognoseiren, da sie noch so wenig bekannt ist. Nur Hr. v. Rosthorn, der in der Versammlung gegenwärtig war, hat sie öfters besucht und Gelegenheit gehabt, nähere Details darüber zu sammeln. Den Gegenstand nach Formationen behandelnd, sprach Hr. v. Morlot zuerst vom erratischen Diluvium , welches Herr Melling schon bei Weissenfels angegeben hatte. Ein grosses sehr ausgezeichnetes Vorkommen fand sich in der Wochein bei Jereku, und es wird dadurch klar, dass Ober- Krain,, welches noch jetzt:am Terglou ewigen Schnee hat, in der jüngstvorweltlichen Periode bedeutende Gletscher be- herbergte. Das ältere Diluvium tritt ganz regelmässig auf wie überall in den Alpen; in der Gegend des Zusammenflusses der Wocheiner- mit der Wurzner-Sau erreicht es eine bedeu- tende Mächtigkeit und bildet prächtige Terrassen von 200-—

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300 Fuss Höhe über dem gegenwärtigen Wasserstande der Hauptflüsse. Die Miocen- oder jüngere Tertiärformation zeigt sich im Becken von Krainburg und Radmannsdorf und zieht sich ziemlich ununterbrochen bis Jauerburg, wo sich das Hauptthal sehr verengt; weiter oben, bei Kronau sieht man wieder einen Fetzen von tertiärem Conglomerat im Thalwin- kel mit dem Pischenzagraben. Bei Weissenfels tritt das Ge- bilde wieder auf und zieht sich, eine ziemliche Mächtigkeit erlangend, bis Tarvis hinaus, den höchsten Punet der Was- serscheide zwischen der Sau, der Drau und dem Taglia- mento einnehmend, ein Beweis, dass zur Miocen-Periode die zum ungarischen Mittelmeer gehörigen Buchten von Kärn- then und Krain durch einen die Alpenkette ganz durchschnei- denden Fjords in ununterbrochener Verbindung mit dem ita- lienischen Meer standen. Bei Feistriz in der Wochein findet man die Miocen-Formation wieder, sie enthält hier nebst Landpflanzenabdrücken auch Meeresmuscheln, woraus hervor- geht, dass man hier einen Seitenarm des oberkrainerischen Fjords hat. Die ausgedehnte und mächtige Alpenkalkforma- tion Krains hat noch wenig Versteinerungen geliefert, aus denen man ihr Alter festsetzen könnte. Spuren von Ammoni- ten finden sich in der Nähe von Kropiunig in der Wochein, während der Kalk des Hügels Grasz am Eingange der Wo- chein bei Feistritz deutlich oolitisch ist. Auffallend ist ‚„ dass in der ganzen Ausdehnung des Kalkgebietes, in welchem die Bohnerze auftreten, gar kein Dolomit vorkommt, während in den gauz nahe gelegenen ausgezeichneten Dolomitregionen umgekehrt kein Bohnerz auftritt, so dass sich Bohnerz und Dolomit gegenseitig auszuschliessen scheinen, eine Wahr- nehmung die Hr. v. Rosthorn vollkommen bestättigte.

Am Schlusse versprach Hr. v. Morlot die Fortsetzung seiner Mittheilung in der nächsten Versammlung zu geben.

Herr Dr. Adolph Schlagintweit hatte eine Mitthei- lung über einige von ihm und seinem Bruder Dr. Herman Schlagintweit angestellte Höhenbestimmungen in den Umgebungen des Gross-Gloekner's an Herrn Seetionsrath Haidinger eingesendet, welche Herr Bergrath v. Hauer vorlegte. Dieselben wurden theils mit dem Barometer, theils

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dem Hypsometer angestellt. Für den Gross-Gloekner selbst ergibt sich die Höhe von 121582 Par. Fuss, was mit den Mes- sungen von Prof. Schiegg ziemlich nahe übereinstimmt, dagegen beträchtlich höher ist, als die Angaben der Kata- ster-Protocolle, welche die höchste Spitze des genannten Berges auf 199851 Wien. Klft, d. i. 11669 Par. Fuss setzen. Durch diese Mittheilung wünschen die Herren Schlagint- weit eine irrige Angabe zu berichten , welche sich bei dem ersten Abdruck ihrer barometrischen Bestimmung des Gross- Glockner’s (Berghaus geographisches Jahrbuch 1850) fin- det, und nach welcher die Höhe des genannten Berges um 9 Toisen zu hoch erscheint.

Eine zweite, schon in Poggendorffs Annalen abge- druckte Abhandlung, die Hr. Dr. A. Schlagintweit ein- gesendet hatte, enthält dessen Untersuchungen über die Isogeothermen der Alpen. Er bestimmte die Erdwärme an vie- len Orten in den Alpen durch die Temperatur der Quellen und kam dabei zu folgenden allgemeinen Resultaten:

1. Bei Benützung der Quellen zur Bestimmung der Bo- dentemperaturen ist es unerlässlich auf die geognostischen Formationen, die localen Verhältnisse und die dadurch be- dingte Entstehungsweise der Quellen Rücksicht zu nehmen, um comparable Resultate zr erhalten.

2. Der Ursprung der Quellen hängt nicht nur mit der Schichtenstellung, sondern auch aufs innigste mit dem all- gemeinen Charakter der Gebirgsbildung zusammen.

3. Die Zerklüftung und Porosität bedingt beim Kalke einen wesentlichen Unterschied von den krystallinischen Sehiefern; die Quellen sind seltener, reicher und kommen zuweilen aus grössern Höhen mit etwas zu niediger Tem- peratur zu Tage.

4. Die Höhe, bei welcher die letzten Quellen vorkommen können, ist von der allgemeinen Erhebung des Gebirges abhängig, ihr Abstand von der mittleren Gipfel- und Kamm- höhe ist bei Gebirgszügen analoger Höhe im Kalke grösser, als in den krystallinischen Schiefern. Bei Gebirgen derselben geognostischen Formationen, wird in den Alpen dieser Ab- stand wieder grösser, sobald sie sich nicht über 9000 Fuss

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erheben, wo durch die Bildung steiler Wände und Gipfel und die Schnee- und Gletschermassen eine bedeutende De- pression der Quellengrenze bewirkt wird.

5. Die Abnahme der Temperatur mit der Höhe erfolgt nicht nach einer ganz gleichmässigen arithmetischen oder geometrischen Reihe; sie geht langsamer vor sich in den Thälern , als auf freien Abhängen oder Gipfen und er- folgt unter gleichen Umständen rascher in grössern Höhen.

6. An der Baumgrenze trifft man in den Alpen in den verschiedenen Gebirgszügen nahezu dieselben Temperaturen an, wenn auch die Höhe dieser Grenze selbst ziemlich ver- schieden ist; man kann 3.5 C. als Mittel annehmen. Unmit- telbar über der Baumgrenze bemerkt man die rascheste Ab- nahme der Bödentemperatur und die stärksten Oscillationen zwischen den verschiedenen Quellen.

7. Die Quellen in Thälern sind in gleicher Höhe wär- mer als jene auf Abhängen oder Gipfeln, was besonders in den höchsten Regionen sehr deutlich hervortritt. In den Kalkalpen wird hierdurch auf den freien Abhängen gegen Nor- den eine auffallende Depression der Bodentemperatur bewirkt.

8. 0,8. C. scheint das Minimum zu seyn für die Tempe- ratur der höchsten Quellen in den Alpen.

9. Die Höhe der Gebirgszüge hat einen entschiedenen Einfluss auf die Temperatur des Bodens, man findet bei gleicher Höhe über dem Meere die wärmeren Quellen da, wo die mittlere Erhebung grösser ist; es erleiden daher die Isogeo- thermen eine Biegung, analog der Erhebungslinie des Gebirges.

In einer dritten Abhandlung endlich, ebenfalls in Pog- gendorffs Annalen, kommt Hr. Dr. Herm. Schlagint- weit zu folgenden allgemeinen Resultaten in Betreff der Regenverhältnisse der Alpen.

1. Die Alpen vermehren die atmosphärischen Nieder- schläge, aber nicht als eondensirendes Kälte-Reservoir, son- dern durch mechanische Einwirkung ihrer hohen Kämme auf ‚die Mischung der Luftmassen.

2. In den Nordabfällen der Alpen herrschen die Sommer- regen, in den südlichen und besonders den westlichen , die Herbstregen vor.

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3. Die Regenmenge, in Beziehung zur vertikalen Höhe, zeigt zwei Gruppen. In der ersten bis zu 5000 Fuss (Wald- grenze) bleibt sich dieselbe gleich; in der zweiten, von 5000 Fuss aufwärts, tritt eine entschiedene Verminderung ein.

4. Die Häufigkeit der Schneefälle im Sommer nimmt mit der Höhe sehr rasch zu, schliesst aber wässerige Nieder- schläge selbst für die Hochregionen nicht aus.

5. Schon zwischen 4—5000 Fuss und von da aufwärts, zeigt der jährliche Niederschlag ein Frühlings -Maximum (für Schnee) und ein zweites im Sommer (für Gewitterregen).

3. Versammlung am 18, Jänner.

Herr Bergrath Franz von Hauer machte folgende Mit- theilung.

Im dritten?Hefte der Zeitschrift der deutschen geologi- schen Gesellschaft (p. 263) ist ein Aufsatz von Emmrich erschienen, der sehr interessante Beobachtungen über die bayerischen Alpen im Ammergau und Loisachgebiet enthält, an welche der Verfasser dann allgemeine Schlüsse über die Gliederung des bayerischen Alpenkalkes knüpft, die theil- weise auch auf die weiter nach Osten anschliessenden öster- reichischen Alpen ausgedehnt werden. Bei der allgemeinen Beachtung, welche dieser Aufsatz unzweifelhaft finden wird, scheint nöthig, alsogleich auf einige Punete aufmerksam zu machen, die nicht ganz richtig aufgefasst zu seyn. schei- nen. Dieselben betreffen nicht sowohl die Originalbeobachtun- gen des Hrn. Dr. Emmrich, dessen Genauigkeit sich schon bei so vielen Gelegenheiten erprobt hat, sondern viel- mehr die Schlussfolgerungen, bei welchen er theilweise das sichere Feld der eigenen Erfahrungen verlassen und sich auf unbegründete fremde Angaben gestützt hat.

Die Formationsreihe für den Alpenkalk, wie sie Emm- rich annimmt, besteht von oben nach unten aus folgenden Gliedern:

1. Aptichus-, oder Wetzschiefer, als parallel dem litho- graphischem Schiefer von Sohlenhofen ,

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2. lichter oberer Alpenkalk parallel dem Korallenkalk,

3. oberer Ammonitenmarmor,

4. Gervillia - Schichten und 5. Amaltheen - Mergel, welche den braunen Jura vorstellen,

6. dunkelgrauer Kalkstein und bituminöse Schiefer des Eckenberges, der als Lias,

‚2 uber Alpenkalk, der als Muschelkalk betrachtet wird.

Geht man diese Abtheilungen der Reihe nach durch, so ergibt sich ungefähr Folgendes.

1. Der Aptychus- oder Wetzschiefer liegt im Ammergau auf dem oberen weissen Alpenkalk und enthält neben dem Aptychus lamellosus noch Belemnites semisulcatus. Diess Ge- bilde wird mit den Schiefern des Rossfeldes bei Hallein, dann mit den hornsteinführenden Kalksteinen zu St. Veit bei Wien, endlich im Westen mit dem sechsten Gliede der Stockhorn- kette nach Studer, welches vom Portland der Pfadfluh überdeckt wird, parallelisirt. Aus den Belemniten, den Aptychen , und insbesondere aus den Lagerungsverhältnissen in der Stockhornkette wird der Schluss gezogen, dass diess Gebilde jurassisch und zwar ein Aequivalent der Sohlenhofer Schiefer sey.

Aber es sind hier Gesteine, die zwei ganz verschiedenen Formationen angehören, zusammengefasst, die Schiefer des Rossfeldes und von Abtswald, sind wie ihre zahlreichen Ver- steinerungen beweisen , echter Neocomien, sie enthalten zwar auch Aptychen mit Falten wie der Apf. lamellosus, allein erstens ist die Identität dieser mit der genannten Spe- eies noch nicht sicher nachgewiesen, und wäre es auch wirk- lich unmöglich, sie davon zu unterscheiden, so würden sie doch gewiss bei der Formationsbestimmung weniger den Aus- schlag geben dürfen, als die zahlreichen und gut bestimm- baren Ammoniten, Crioceras u. Ss. w. die am Rossfeld .vor- kommen.

Die Kalksteine von St. Veit dagegen, die neben dem Apt. lamellosus und Apt.latus auch noch Belemnites clavatus oder hastalus, und Ammoniten aus der Familie der Planulaten und Coronarier enthalten, sind sicher jurassisch und eben so die erwähnten Gesteine der Stockhornkette. Ohne auf eine weitere Parallelisirung mit einem einzelnen Gliede der Jurafor-

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mation grosses Gewicht legen zu wollen, dürfte es doch am zulässigsten seyn, dieselben mit den als Oxford bekannten Gesteinen der Südalpen und Karpathen, mit dem Diphyakalk und Klippenkalk, die ebenfalls den Apiyehus lamellosus häufig genug enthalten, zu vereinigen, wogegen auch ihre Lage unter dem Portland nicht streitet.

Ob nun die Wetzschiefer des Ammergaues der ersten oder der zweiten der genannten Bildungen entsprechen, muss wohl erst durch eine grössere Zahl von Fossilien ausge- macht werden. Die von Emmrich aufgefundenen Belem- niten sprechen aber jedenfalls für ihre Zuweisung zur Zweiten.

2. Lichter oberer Alpenkalk und Dolomit.

Wohl unzweifelhaft ist diess Gebilde, als oberer Jura- kalk überhaupt, zu betrachten; ob nicht noch eine Sonde- rung desselben in einzelne Glieder möglich ist, muss die Folge lehren.

3. Oberer Ammoniten - Marmor.

Die Unterscheidung der verschiedenen Cephalopoden führenden Kalksteine der Alpen fordert genaue paläontolo- gische Untersuchungen, nicht zu wundern ist, wenn beiläu- fige Bestimmungen hier nicht zum Ziele führen. Nachdem die schönen Untersuchungen von Quenstedt veröffentlicht waren, nachdem ich mich selbst bemüht hatte, auf den grossen Unterschied aufmerksam zu machen, der bei etwas sorgfältigem Studium der Species zwischen den Marmoren von Hallstatt und Aussee einerseits, und jenen von Adneth ande-